Das Jahr 2017 ist noch etliche Monate entfernt, aber der neue Kalender des Schorndofer Kunstvereins ist bereits in Arbeit. Zwölf Künstler gestalten die Blätter, die auf einer eigenen Siebdruckmaschine umgesetzt werden.

Schorndorf - Wer die Druckwerkstatt des Kunstvereins Schorndorf sucht, muss sich leiten lassen. Der Weg führt über einen Hintereingang in ein Fabrikgelände in der Vorstadtstraße, das jetzt als Gewerbepark dient. Dort sind in den Wochen bis zum Sommer immer wieder Mitglieder des Kunstvereins zu Gange, betreut vom Drucker Erich Schmidt. Das Projekt ist ein künstlerisch gestalteter Kalender, der Jahr für Jahr in einer Auflage von 140 Stück unter einem gemeinsamen Motto entsteht, dieses Mal heißt es „Fundsachen“. Jeder Beteiligte steuert ein Blatt bei, und so ist jeder der Künstler zwei Tage im Reich von Erich Schmidt zu Gast. Gemeinsam werden die Vorlagen hergestellt und mit Farben experimentiert. Siebdruck ist die Paradedisziplin der Drucker, sie lässt jede Nuancierung von zurückhaltend bis knallig zu. „Ich kann hier so richtig in den Farbtopf greifen“, freut sich die Künstlerin Barbara Bucher aus Sachsenheim (Kreis Ludwigsburg). Sie ist schon lange Mitglied im Kunstverein und daher zur Teilnahme eingeladen worden.

 

Die Siebdruckmaschine vom Typ Argon stammt aus der Hochschule für Gestaltung in der Nachbarstadt Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis). Sie sollte wegen einer Gebäudesanierung im Jahr 2011 ausrangiert werden, der Schorndorfer Kunstverein bekam Wind davon und transportierte das große Gerät ab, berichtet Bertold Becker, der für den Verein die Koordination des Drucks übernommen hat. Vom Gedanken, die Maschine weiterzuverkaufen, kam man wieder ab. Der Verein fand einen Standort für die Maschine auf einem Industrieareal, der Besitzer hat dem Verein den Raum günstig zur Miete überlassen. „Der Kalender trägt ganz entscheidend dazu bei, dass wir die Kosten für die Druckmaschine tragen können“, sagt Bertold Becker.