Die CDU sorgt sich um den Zustand des Kurparks in Bad Cannstatt. Die Bezirksbeiratsfraktion bemängelt trockene Brunnen, weniger Blumenbeete und schlechte Wege.

Bad Cannstatt - Die Brunnen gehören zu Bad Cannstatt wie der Wein und die Wilhelma. Sie machen den Charme des Bezirks aus und wer an einem heißen Sommertag durch den unteren Kurpark kommt, sieht, wie sie von den Einheimischen genutzt werden. Das Wasser des Junobrunnens dient vielen Parkbesuchern, vom Kleinkind bis zum Senior, als willkommene Abkühlung. In den oberen Anlagen sprudelt es dagegen schon länger nicht mehr. Die Brunnen sind abgeschaltet, in einigen Becken bröckelt der Putz, in anderen sammelt sich das Regenwasser.

 

Die CDU Bad Cannstatt will diesen Zustand nicht länger hinnehmen. In einem Antrag mit dem Titel „Rettet den Kurpark“ fordert sie das Gartenamt auf, dem Bezirksbeirat einen Zeitplan zur Mängelbeseitigung und zur Verbesserung der Situation vorzustellen.

Die Bepflanzung mit Blumen sei zurückgegangen

Der Fraktionssprecher Roland Schmid betont, dass der Zustand des Parks „keine Katastrophe“ sei. Er sei nach wie vor ein Kleinod. Die Kritik beziehe sich auf einzelne Punkte. Aber man müsse jetzt auf diese Mängel hinweisen, damit „es nicht in die falsche Richtung geht“, sagt er. Der CDU-Bezirksbeirat Walter Opfermann hat den Eindruck, dass schon heute weniger Leute den Park nutzen als noch vor einigen Jahren. Das betreffe insbesondere den oberen Teil.

Neben den leeren Brunnen kritisiert die CDU, dass die Bepflanzung mit Blumen zurückgegangen sei. Das verwahrloste Schachspielfeld steht ebenfalls auf der Liste der Fraktion. Während sich das Spielfeld in eine Buckelpiste verwandelt, rosten die Figuren vor sich hin. Das drängendste Anliegen ist aber laut Schmid der Aussichtspunkt oberhalb des Kursaals. Dieser mache einen desolaten Eindruck, heißt es in dem Antrag. Doch auch bei einigen Wegen, insbesondere im oberen Kurpark, sieht die Fraktion Handlungsbedarf. Sie seien zum Teil in einem so schlechten Zustand, dass ältere Menschen mit Rollator dort Probleme bekommen könnten. Schmid betont, dass es sich beim Kurpark nicht um irgendeine Grünanlage handele. Der Park habe über Bad Cannstatt hinaus „immer eine besondere Rolle gespielt“.

Handlungsbedarf siehter bei den Wegen im oberen Kurpark

Beim Gartenamt stößt der Vorstoß der CDU auf Verständnis. Den Aussichtspunkt werde er sich persönlich anschauen, verspricht der Amtsleiter Volker Schirner. Handlungsbedarf sieht Schirner schon jetzt bei den Wegen im oberen Kurpark. Auch die trockenen Brunnen gefallen dem Amtsleiter nicht. „Das empfinde ich als ärgerlich“, sagt er. Dass diese zurzeit nicht sprudeln, sei aber nicht etwa dem politischen Willen geschuldet, Wasser und somit Geld zu sparen. Es handele sich schlicht weg um einen Sanierungsstau. „Brunnenanlagen sind teuer und wartungsintensiv“, sagt Schirner. Trotzdem würde sich das Gartenamt die Brunnen im Herbst vornehmen. Derzeit habe man dafür leider keine Kapazitäten, da die meisten Mitarbeiter auf Schulhöfen und Spielplätzen im Einsatz seien. Im kommenden Jahr könnten aber zumindest einige Brunnen im Kurpark wieder sprudeln.

Anders sieht es bei der Blumenbepflanzung aus. Um Kosten zu sparen, habe sich die Landeshauptstadt 2009 entschieden, die Blumenbeete stadtweit zu reduzieren, erklärt Schirner. Im Falle des Kurparks komme hinzu, dass die Bäume im Laufe der Jahre gewachsen seien und es weniger sonnige Stellen für Sommerpflanzen gebe. Schirner weist aber auch daraufhin, dass die Stadt die Schmuckpflanzungen im unteren Kurpark trotz Kostendrucks sogar verstärkt habe. „Der Kurpark ist uns sehr wichtig“, betont der Amtsleiter und ergänzt: „Da müssen wir dran bleiben.“