Die Spieler des KV 95 in Stuttgart-Dachswald machen jedes Jahr ein Trainingslager auf Mallorca. 2015 und 2014 haben sie den Tennisprofi Rafael Nadal getroffen. Ein Rückblick.
Dachswald - Sympathisch sei er. Und trotz seiner Prominenz habe er die Bodenhaftung nicht verloren. Diesen Eindruck hat Doreen Schneider von Rafael Nadel. Die 16-Jährige hat den spanischen Tennisprofi in den Osterferien des vergangenen Jahres getroffen. 2014 ist sie ihm schon einmal begegnet. Dieses Glück hatten auch einige andere junge Tennisspieler aus dem Dachswald. Davon zeugen die Gruppenbilder, die unter anderem im Schaukasten der Tennisanlage in den Teufelswiesen zu sehen sind. Denn der KV 95 bietet jedes Frühjahr ein Trainingslager an der Cala Ratjada auf Mallorca an.
Rafael Nadal wurde 1986 in Manacor geboren. Bis heute lebt und trainiert er in seinem Heimatort auf der Insel im Mittelmeer. Seine Trainingsanlage steht Besuchern offen. Sie befindet sich mitten in der Pampa. „Wir haben sie am Anfang gar nicht gefunden“, sagt die Abteilungsleiterin Marnie Schirner. Es seien ganz normale Tennisplätze, die nicht übermäßig gesichert seien. „Da gibt es keine Security und keinen Stacheldrahtzaun“, sagt Schirner.
Der Profi macht die selben Übungen
Beim Zuschauen könne man viel lernen, ist Dorren Schneider überzeugt. So zum Beispiel, dass auch Profis nicht viel anders trainieren als Amateure. Manchmal finde sie die sich immer wiederholenden Aufwärm-, Konditions- und Technikübungen etwas stupide, gibt die Schülerin zu. „Aber Rafael Nadal macht ganz ähnliche Übungen“, ergänzt sie. Das sei eine wertvolle Erfahrung und motiviere dazu, die Trainingsstunden durchzuziehen. Die junge Spielerin, die in der Damenmannschaft und bei den Juniorinnen aktiv ist, kennt ihre Schwächen: „Der Aufschlag und die Kondition.“ Daran wolle sie in diesem Jahr arbeiten.
Die Schülerin des Fanny-Leicht-Gymnasiums hat Nadals Biografie gelesen und schon viele seiner Spiele im Fernsehen verfolgt. Wenn man den Tennisprofi live erlebe, sei er aber doch anders. „Bei den Turnieren wirkt er oft etwas hippelig und nervös. Privat ist er ganz entspannt und freundlich“, sagt Schneider.
Das zehnte Trainingslager auf Mallorca
In diesem Jahr bietet der KV 95 zum zehnten Mal das Trainingslager auf Mallorca an. „Wir haben so viele Anmeldungen wie noch nie“, sagt Schirner. Doreen Schneider fährt wieder mit. Auf dem Programm steht auch ein Besuch auf Nadals Tennisanlage. Ob der Profi aber vor Ort ist, ist ungewiss. Das ist Glückssache. Für Doreen Schneider ist der Spanier auf alle Fälle ein Vorbild. Ein Tennisprofi möchte sie aber nicht werden. „Ich spiele auch Klarinette. Und die Musik ist mir dann doch noch ein bisschen wichtiger als der Sport.“