Drei Tage lang haben sich Musikfreunde im Oberen Schloßgarten beim Lab-Festival und bei tollem Sommerwetter verschiedene Bands angehört.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

S-Ost - Der äußere Rahmen des Lab-Festivals ist fest vorgegeben: die Örtlichkeit bei den Berger Sprudlern im Unteren Schlossgarten, drei Tage Programm mit Live-Musik, Kunsthandwerk- und Essensständen und einem Programm für Kinder. Doch in diesem Jahr gab es eine Premiere. „Zum ersten Mal in 34 Jahren Lab-Festival-Geschichte ist uns eine Band ausgefallen“, sagt Rolf Graser, der erste Vorsitzende des Laboratoriums. Krankheitsbedingt mussten The Tremolettes kurzfristig ihren Auftritt am Samstagabend absagen – und das nur wenige Tage vor Beginn des Festivals. Für die Veranstalter hieß es, schnell zu handeln und Ersatz zu finden. Die Linda Kyei Band konnte kurzfristig verpflichtet werden. Statt Americana gab es nun Gospel-Jazz-Musik. „Das ist zwar eine komplett andere Musikrichtung, aber der Auftritt kam bei unseren Besuchern gut an“, sagt Graser.

 

Genau das zeichnet das Lab-Festival aus, sagt der Vorsitzende. Das Publikum kann sich sicher sein, immer Musik guter Qualität zu bekommen. „Wir haben einen hohen Anspruch an die Künstler.“ Die Besucher bemerken, und sie schätzen genau das. „Die Leute kommen hier in den Genuss von Musik, zu der sie sonst vielleicht nicht ins Konzert gehen würden, und dennoch finden sie es super.“ Man versuche, immer außergewöhnliche Gruppen und Künstler zu engagieren, möglichst vielfältig, um der breiten Masse zu gefallen. Dass das Konzept aufgeht, zeigen die seit Jahren hohen Besucherzahlen. Das Publikum, so Graser, sei ein „schöner Querschnitt durch das normale Stuttgarter Publikum“. Alternativ und sportlich trifft hier auf betucht und kulturell interessiert. Familien kommen ebenso wie Alt-Rocker, und am Samstagabend findet auch der ein oder andere VfB-Fan trotz verlorenem Spiel den Weg in den Unteren Schlossgarten.

Der lockere Umgang ist wichtig

Seit 34 Jahren hat das Lab-Festival seinen Platz im Stuttgarter Programmkalender. „Für viele Stuttgarter ist das ein fester Termin ihres Sommers“, sagt Graser. Neben der guten Musik schätze das Publikum die Lockerheit, die entspannte Atmosphäre. „Wir achten auf einen lockeren Umgang miteinander, mit den Bands, mit Helfern“, sagt Graser. „Das wirkt sich natürlich positiv auf die Stimmung des Fests aus, wenn die Helfer hinter dem Grill miteinander scherzen können.“ Die friedliche Stimmung im familiären Rahmen auf der einen Seite, tausende Besucher auf der anderen; das Lab-Festival ist entspannt, aber lebendig. Dazu tragen in Grasers Augen in erster Linie die ausschließlich ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter bei. „Hier ist niemand, für den das nur ein Job ist, die Leute hier sind mit Herz und Seele dabei. Das prägt natürlich die ganze Atmosphäre.“