Die Akademie für Natur- und Umweltschutz hat am Mittwoch einen Rekordversuch mit dem längsten Gsälzbrot der Welt gestartet. Was hinter der Aktion steckt, lesen Sie hier.

Stuttgart - „Gsälz“ oder Nutella aufs Frühstücksbrot: Aus Sicht der Akademie für Natur- und Umweltschutz kann jeder Verbraucher mit der Wahl seines Brotaufstrichs etwas für die Natur tun. Denn wer sich für die in Schwaben auch „Gsälz“ genannte Marmelade entscheidet, trägt zum Erhalt der Streuobstwiesen in Baden-Württemberg bei, wie die stellvertretende Landeschefin der Akademie, Karin Blessing, am Mittwoch in Stuttgart erläuterte. Mit 1400 Marmeladenbroten auf mehr als 120 Metern Länge wollten die Akademie und Verbände einen Rekord aufstellen und so auf den Zusammenhang zwischen Konsum und Landschaftsschutz aufmerksam machen.

 

Neben Hessen und Rheinland-Pfalz ist Baden-Württemberg das Land der Streuobstwiesen. Hier tragen acht Millionen Bäume im Herbst Äpfel, Birnen und Zwetschgen. Die Aktion versteht sich auch als Appell an die mehr als 100 000 „Stückles“-Besitzer im Südwesten, sich um die traditionelle Kulturlandschaft zu kümmern. Streuobstwiesen seien im Frühjahr nicht nur eine Freude fürs Auge, sondern auch der bevorzugte Landeplatz von Zugvögeln.

Die Brote aus regionaler Produktion, auf denen Bäckergesellen 15 Kilo Marmelade und 10 Kilo Butter verteilten, gingen an die Mensa der Universität Hohenheim sowie an die Kantine des Umweltministeriums. Ins Guinness-Buch der Rekorde schafft es das längste „Gsälz“-Brot der Welt aber nicht. Blessing sagte mit einem Schmunzeln: „In London, wo man die Rekorde anmeldet, haben sie nicht kapiert, was „Gsälz“ ist.“