Trotz Fortschritten muss auf dem Wasen noch nachgebessert werden. Der vom Fest ausgehende Lärm ist um zwei Dezibel im Schnitt reduziert worden. Das Ziel sind aber fünf Dezibel.

Stuttgart - Die zur Lärmreduzierung auf dem Cannstatter Wasen erfolgten Maßnahmen haben zwar zu einem Rückgang des Lärmpegels um etwa zwei Dezibel geführt. Die Stadt will sich damit freilich nicht zufriedengeben. Zum Volksfest dieses Jahr soll der Lärm um fünf Dezibel gesenkt werden.

 

In der Sitzung des Wirtschafts- und Technikausschusses hat das von der städtischen Veranstaltungsgesellschaft In Stuttgart beauftragte Gutachterbüro die Messeergebnisse aus dem vergangenen Jahr vorgestellt. Demnach wurden bei der Ein- dämmung der Beschallung auf dem Volksfest zwar Verbesserungen erzielt, die vorgegebenen Grenzwerte allerdings etwa bei Livekonzerten im sogenannten Almhüttendorf teilweise noch deutlich überschritten.

Stadträte sind zufrieden

Festwirte sowie Schaustellergeschäfte haben dagegen aufgrund eingebauter Geräusch-Limiter die vorgegebenen Richtwerte weitgehend eingehalten. Lediglich die Lärmwerte über den Dächern der Festzelte wurden nicht konsequent eingehalten. Die Gutachter schlagen daher weitere Nachbesserungen – etwa den Einbau einer stationären Lautsprecheranlage mit Geräuschbegrenzern im Almhüttendorf – vor. Auch der Lärm durch anfahrende Krankenwagen soll laut In-Stuttgart-Geschäftsführer Andreas Kroll durch den Bau einer zusätzlichen Rotkreuzstation auf dem Wasen gemildert werden.

Die Stadträte zeigten sich mit den Ergebnissen zufrieden, drangen aber auf weitere Optimierungen. Andrea Münch (Grüne) regte an, die Limiter nach Münchener Vorbild mit Plomben zu versehen, um Manipulationen vorzubeugen. Joachim Rudolf (CDU) sagte, oberstes Ziel müsse sein, das Volksfest weiterhin attraktiv zu halten, ohne dass es gesundheitliche Risiken für Besucher, Beschäftigte und Nachbarn gebe. Dem schloss sich für die SPD Hans H. Pfeifer an. Robert Kauderer (Freie Wähler) betonte, Kultur sei nicht vom Lärm abhängig, und FDP-Stadtrat Michael Conz sagte, die Lärmminderung habe dem Vergnügen keinen Abbruch getan. Der Forderung nach einer Reduzierung des Lärms auch bei  Open-Air-Konzerten begegnete Wirtschaftsbürgermeister Michael Föll mit dem Hinweis: „Bei Bon Jovi oder AC/DC können Sie keine Limiter einbauen.“