Nikolaus Tschenk, der für die Grünen im Landtag sitzt, geht Leinfelden-Echterdingens OB Roland Klenk an: Statt über den Lärmschutz in seiner Gemeinde solle er sich über Alternativen zu Stuttgart 21 Gedanken machen. Ohne das Bahnprojekt brauche man auch keinen Lärmschutz entlang der Schienenstrecke auf den Fildern, argumentiert Tschenk.

Stuttgart/Leinfelden-Echterdingen - Der Grünen-Landtagsabgeordnete im Stuttgarter Filderwahlkreis, Nikolaus Tschenk, hält es „angesichts der Ungewissheit, ob es mit Stuttgart 21 weitergeht, für müßig, jetzt über Lärmschutz in Leinfelden-Echterdingen debattieren zu wollen“. Der Oberbürgermeister Roland Klenk (CDU) und der SPD-Abgeordnete Wolfgang Drexler, die für die Kommune mehr Unterstützung seitens des Landesverkehrsministeriums anmahnten und ein Gutachten fordern, würden den dritten Schritt vor dem ersten machen. Nach Ansicht des Abgeordneten wäre es für alle politisch Handelnden sinnvoller, „sich Gedanken über Alternativen zu einem Projekt zu machen“, dem das Aus attestiert werde.

 

Tschenk weist weiter darauf hin, dass OB Klenk selbst verantwortlich sei, dass der Kommune mehr Lärm durch Fernverkehr drohe, weil er sich beim Filderdialog nicht dem Mehrheitsvotum der Dialogteilnehmer angeschlossen habe, welches den Ausbau Vaihingens zum Regionalbahnhof befürwortete. Dass der Direktanschluss der Gäubahn an den Flughafen mehr Lärm bedeute, sei allen Beteiligten klar gewesen. Tschenk rät zum Projektausstieg, denn „wenn kein Zug fährt, gibt es auch keinen Lärm“.

OB Klenk hatte für zusätzlichen Lärmschutz eine Beteiligung der Stadt angeboten, war aber vom grünen Verkehrsministerium vertröstet worden. Wolfgang Drexler hat „das berechtigte Anliegen“ Klenks aufgegriffen. Er möchte von der Regierung wissen, inwieweit sie die Kommune bei ihrem Bemühen für ein Lärmschutzgutachten unterstützen werde.