Ausgerechnet am Rosenmontag soll die umstrittene Abholzung der Platanenallee in Überlingen beginnen. Sie ist der für 2020 geplanten Landesgartenschau im Weg und auch der Petitionsausschuss will sie nicht retten.

Überlingen - Auch der Petitionsausschuss des Landtags möchte die alte Platanenallee im Überlinger Osten nicht retten. Das Gremium lehnte den Antrag einer Bürgerinitiative ab, der Stadt die Rodung der mehr als 100 Jahre alten Bäume vorerst zu untersagen. Zuvor hatte auch das Verwaltungsgericht in Sigmaringen einem Eilantrag der „Bürger für Überlinger Bäume“ nicht stattgegeben.

 

„Nun kommen wir der ersten Gartenschau am Bodensee ein gutes Stück näher“, sagte der Oberbürgermeister Jan Zeitler (SPD). Der vom Gemeinderat beschlossene Rahmenplan für die im Jahr 2020 stattfindende Blumenschau sieht eine komplette Umgestaltung des östlichen Stadteingangs vor. So soll das dortige Bodenseeufer leichter zugänglich werden. Dem ist die Allee im Weg. Nach den massiven Interventionen von Ministerien, Regierungspräsidium, der Stadt und anderen Stellen habe man eine Entscheidung zu Gunsten der Bäume nicht mehr erwarten können, kommentierte der BÜB-Sprecher Dirk Diestel.

Mehr als 3000 Bürger hatten sich bei einer Unterschriftensammlung für die Allee ausgesprochen. Zu den Unterstützern der BÜB zählten auch der Autor Martin Walser und der Ex-Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU), der in Überlingen eine Ferienwohnung besitzt. Auch das Landesdenkmalamt, das die Allee als Kulturdenkmal klassifiziert hatte, wurde überstimmt und konnte lediglich eine Dokumentation der Bäume erreichen.

Die Abholzung beginnt bereits am Rosenmontag. Bei der deutschlandweiten Ausschreibung der Arbeiten habe sich ein auswärtiges Unternehmen durchgesetzt, sagte die Gartenschausprecherin Petra Pintscher. Ein Glück für die Stadt: wegen der Fasnacht wären heimische Arbeiter schwer zu finden gewesen. An Aschermittwoch müssen die Baumfällarbeiten schon abgeschlossen sein. Am 1. März beginnt die halbjährige gesetzliche Schonzeit.