Grünes Licht für neue Halle auf der Landesmesse: Der Aufsichtsrat stellt die Weichen für die Vergrößerung der Ausstellungsfläche. Die Kosten schätzt die Geschäftsführung auf 67,5 Millionen Euro. 2015 sollen die Bauarbeiten beginnen.

Stuttgart - Der Aufsichtsrat der Messegesellschaft hat am Dienstagabend erwartungsgemäß die Weichen für die Planung einer zusätzlichen Ausstellungshalle gestellt. Das Gremium empfahl den Gesellschaftern Land und Stadt, mit den Vorplanungen für eine Erweiterung des Geländes zu beginnen. Die Kosten für den Neubau, mit dem im Herbst 2015 begonnen werden soll, sowie die ebenfalls geplante Vergrößerung des Westeingangs um 300 Quadratmeter schätzt die Geschäftsführung der Messe auf etwa 67,5 Millionen Euro. Das neue Gebäude soll auf einem Parkplatz an der Südseite des Messeareals entstehen. Fürs Erste wurde den Messechefs nur eine Planungsrate von drei Millionen Euro bewilligt. Die Entscheidung über den Bau soll dann im Juli 2014 fallen.

 

In einem StZ-Interview im Jahr 2012 hatten die Messe-Geschäftsführer Ulrich Kromer und Roland Bleinroth die geplante Erweiterung der Ausstellungswelt angekündigt. „Eine neue Halle würde vielen unserer bereits jetzt an Kapazitätsgrenzen stoßenden Veranstaltungen neue Perspektiven für weiteres Wachstum bieten“, wiederholte Kromer nach der Sitzung des Aufsichtsrats.

Sowohl Land als Stadt haben keine grundsätzlichen Bedenken

Durch den Neubau würde sich die Ausstellungsfläche von zurzeit 105 000 auf etwa 120 000 Quadratmeter erhöhen. Die wegfallenden rund 800 Parkplätze will die Messe durch vorhandene Stellplatzkapazitäten kompensieren. Sie erhofft sich außerdem eine Verkehrsentlastung durch die geplante Verlängerung der Stadtbahnlinie U 6 bis zur Messe. Sowohl beim Land als auch bei der Stadt Stuttgart gibt es keine grundsätzlichen Bedenken gegen die Erweiterungspläne – vorausgesetzt, die Messe kann die Investition aus eigenen Mitteln stemmen.

Allein in Leinfelden-Echterdingen sind nach dem jahrelangen Streit um den Messeneubau auf den Fildern noch Empfindlichkeiten zu spüren. Ingrid Grischtschenko, stellvertretende Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Filder und Regionalrätin der Grünen, sieht die Erweiterung skeptisch. Als Grünen-Stadträtin im Gemeinderat aber sagt Grischtschenko fünf Jahre nach der Eröffnung auch: „Man muss mit der Messe zurechtkommen.“ Ihr Urteil zu der geplanten neuen Halle fällt pragmatisch aus: „Was kann man dagegen sagen, wenn die Fläche schon versiegelt ist?“