Der Göppinger Landrat Edgar Wolff
hofft, dass die Geislinger Wölkhalle bald wieder frei ist. Doch die Flüchtlingszahlen geben ihm zu denken. räumt er ein.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)
Göppingen – Die Flüchtlingszahlen steigen und steigen und der Kreis Göppingen hinkt hinter her. Die Bemühungen um die Bereitstellung von Unterkünften müssten noch einmal verstärkt werden, sagt der Landrat Edgwar Wolff. Dennoch findet er, dass die positive Stimmung in der Bevölkerung nicht am kippen ist. -
Herr Wolff, wie sehr beschäftigen Sie die Bilder des brennenden Asylbewerberheims in Weissach im Tal?
Natürlich mache ich mir Sorgen, wenn ich die Bilder vom Brand in Weissach oder auch aus Heidenau und die zunehmenden Gewalttätigkeiten sehe. Andererseits sind das immer noch die Ausnahmen. Sie sind nicht zu akzeptieren, aber insgesamt gibt es in der Bevölkerung eine riesengroße Hilfsbereitschaft und viel Mitgefühl für die Flüchtlinge.
Gilt das auch im Kreis Göppingen?
Ich kann keine negative Stimmung feststellen. Im Gegenteil: ich bin sehr dankbar dafür, dass es eine große Hilfsbereitschaft gibt. Es gibt die Arbeitskreise für Asyl. Vor Ort wird vielfach eine Willkommenskultur gelebt. Als positiv empfand ich auch die Bürgerinformation in Geislingen, als es um die Belegung der Wölkhalle ging. Es waren viele Menschen da, die auch Sorgen geäußert haben, was zum Beispiel die Vereinstätigkeit anbelangt. Aber es war alles sehr sachlich.
Wie können Sie dafür sorgen, dass die Belegung einer Turnhalle ein Einzelfall bleibt?
Das können wir nicht garantieren. Aktuell ist die Situation die, dass wir knapp 1000 Unterbringungsplätze haben, diese Zahl aber bis zum Jahresende verdoppeln müssen. Deshalb bemühen wir uns um weitere Quartiere. Natürlich soll die Wölkhalle nur vorübergehend belegt werden. Aber die Zahlen sind dramatisch, und wir hinken diesen Zahlen ständig hinterher.
Tun denn alle Gemeinden, was sie können?
Ich stelle fest, dass in allen Städten und Gemeinden das Bemühen sehr groß ist, Plätze anzubieten. 27 Kommunen bieten mittlerweile etwas an. . .
Das heißt, es fehlen noch elf.
Ja, aber auch mit diesen sind wir in guten Gesprächen. Ich hoffe, dass bald alle Städte und Gemeinden entsprechend ihrer Einwohnerzahl Plätze bereit stellen. Wegen der weiter steigenden Zahlen sind alle wieder zusätzlich gefordert. Ich werde also in einem neuen Brief die Bürgermeister bitten, dass man uns weiterhin hilft.