Neben dem Renninger Bürgermeister Wolfgang Faißt haben auch Richard Sigel (Foto), Dezernent im Böblinger Landratsamt, und der Geschäftsführer der Kreisbaugruppe Rems-Murr, Dirk Braune, ihren Hut für die Landratswahl im Rems-Murr-Kreis in den Ring geworfen.
Waiblingen - Wer Anlauf nimmt, der sollte irgendwann auch springen – das Bild aus dem Sport gilt auch für die Kreispolitik. Zwei Kandidaten für die Nachfolge von Landrat Johannes Fuchs haben am dritten Tag nach dem Speed-Dating mit den Kreistagsfraktionen in Fellbach (wir berichteten) Farbe bekannt: Dirk Braune, der Geschäftsführer der Kreisbaugruppe im Rems-Murr-Kreis, und Richard Sigel, Dezernent im Böblinger Landratsamt, haben mitgeteilt, dass sie – jeweils bestärkt durch die Rückmeldung bei eben jenem Speed-Dating – ihren Hut definitiv in den Ring werfen werden. Nach Wolfgang Faißt, dem Renninger Bürgermeister und designierten künftigen Landesvorsitzenden der Freien Wähler, gibt es damit bis dato drei Bewerber, die bei der Wahl am 11. Mai Nachfolger von Johannes Fuchs werden wollen. Es können noch mehr werden – die Bewerbungsfrist endet am 13. März.
„Gutes Bauchgefühl" nach dem Speed-Dating
Er habe nach dem Speed-Dating am Montag im Fellbacher Rathaus ein gutes Bauchgefühl, teilt Richard Sigel in seiner Presseinformation mit. „Deshalb werde ich meine Bewerbung für die Landratswahl in den kommenden Tagen einreichen.“ Die Gespräche mit den Kreistagsfraktionen am Montag seien „inhaltlich gut und von konstruktiver Atmosphäre getragen“ gewesen, sagt der 37-Jährige. In kürzester Zeit sei bei allen Etappen des Gesprächs-Mehrkampfs eine gemeinsame Basis offenbar geworden. Nachdem ihn ursprünglich einzelne Kreisräte auf eine Kandidatur angesprochen hätten, habe er jetzt aus verschiedenen Fraktionen „positive Bestärkung und Ermunterung“ erfahren. Seine Konsequenz aus Kopfbewertung und Bauchgefühl: „Ich habe daher den Fraktionsvorsitzenden mitgeteilt, dass ich mich für eine Kandidatur als Landrat zur Verfügung stelle.“
Das Amt als Chance
Er sehe das Amt als Rems-Murr-Landrat als außergewöhnliche Chance, sagt derweil Konkurrent Sigel, dem als Sohn des Bürgermeisters vom Römerstein (Kreis Reutlingen) die Kommunalpolitik von klein auf nicht fremd war. Als Finanzdezernent im Landratsamt Böblingen habe er verantwortungsvolle Aufgaben und wirke an der Neuausrichtung des Klinikverbundes Südwest mit. „Aber auch dem Rems-Murr-Kreis bin ich aus meiner Zeit als Dezernent dort noch immer eng verbunden, beruflich und privat. Ich kenne und schätze das Potenzial des Kreises, weiß aber auch um seine Lasten und Defizite.“ Als Landrat könne er an seine „Arbeit vor Ort anknüpfen, Erfahrungen aus anderen Landkreisen einbringen und neue Akzente setzen“.