Die FDP hofft bei der Landtagswahl 2016 auf ein erfolgreiches Comeback. Die Liberalen haben ihre Bewerber für die Stuttgarter Wahlkreise gekürt und sehen sich im Aufwind.

Stuttgart - Die Stuttgarter Liberalen und mit ihnen die Landespartei hoffen bei der Landtagswahl 2016 auf ein erfolgreiches Comeback – und nehmen sich dafür den VfB Stuttgart als Vorbild. „So, wie Sie an der Rückkehr in die europäischen Ränge arbeiten, schafft die FDP für ihr Comeback“, schrieb der Kreisvorsitzende Armin Serwani in einem Brief an den Klub, der am letzten Spieltag der vergangenen Saison den Klassenerhalt gerade noch sichergestellt hatte. Die FDP wolle sich am Kampfgeist der Wasenkicker orientieren.

 

Am Montagabend haben die Stuttgarter Liberalen nun an ihrem Kader für den 13. März kommenden Jahres gefeilt und schließlich ein Team zusammengestellt, das mithelfen soll, wenigstens in der Landesliga wieder einmal ein gutes Ergebnis einfahren zu können. Im Stuttgarter Ratskeller nominierte die FDP mit Michael Conz, Gabriele Reich-Gutjahr, Gabriele Heise und Jan Havlik ihre Kandidaten für die vier Stuttgarter Wahlkreise.

In den Wahlkreisen Stuttgart IV (Neckarvororte) und III (Nord) waren die Ergebnis vorhersehbar: Jan Havlik, Pressesprecher des FDP-Kreisverbandes, konnte mit einer humorvollen Rede die überwältigende Mehrheit der anwesenden Parteimitglieder für sich gewinnen und erhielt 73 von 76 gültigen Stimmen. Fast ebenso eindeutig fiel das Resultat für Gabriele Heise aus. Die stellvertretende Landesvorsitzende der Liberalen und Feuerbacher Bezirksbeirätin errang 63 von 77 gültigen Stimmen. Beide hatten keine Gegenkandidaten.

Anders im Wahlkreis II (Filder): Dort hatte sich mit dem Unternehmensberater Wolfgang Allehoff ein Herausforderer für die Ex-Regionalrätin Gabriele Reich-Gutjahr gefunden. Am Ende musste sich der 66-Jährige Ex-Kodakmanager aber mit nur zehn Stimmen begnügen, Reich-Gutjahr behielt mit 66 Stimmen klar die Oberhand.

Auch im Wahlkreis Stuttgart I (Innenstadt) gab es einen Zweikampf. Gewohnt forsch ging dabei der Ex-Stadtrat Michael Conz zu Werke: „Ich will nach 35 Jahren diesen Wahlkreis für die FDP gewinnen“, so Conz unter dem Beifall der Delegierten. Er kritisierte insbesondere die vermeintliche Überregulierung für Bauherren durch die Landesbauordnung. Seine Kontrahentin Marion Furtwängler geizte in ihrer Bewerbungsrede auch nicht mit Attacken auf die grün-rote Landesregierung: Verkehrsminister Winfried Hermann etwa bezeichnete sie als „ideologisch verranntes Ampelmännnchen“. Die 50-Jährige, die auch schon mal bei den Freien Wählern auf der Suche nach einer politischen Heimat angeklopft hatte, hatte am Ende trotz flammender Bekenntnisse zu einer Politk der freien Entfaltung des Einzelnen das Nachsehen: Sie erhielt 14 Stimmen, Conz 50. Zu Beginn hatte der Spitzenkandidat der Landes-FDP, Hans-Ulrich Rülke, den Ausbau des Breitbandnetzes vor allem im ländlichen Raum zum Wahlkampfthema erklärt. Wenn es nach Rülke geht, soll das künftig sogar in der Landesverfassung verankert werden.