Die Netzaktivistin Katharina Nocun hat sich das offizielle Wahlprogramm der AfD in Baden-Württemberg angesehen und Zitate daraus getwittert. Ihr Urteil fällt nicht eben positiv aus.

Stuttgart - Die Landtagswahl droht zu einer Schlappe für einige der etablierten Parteien zu werden. Die AfD dagegen könnte am Sonntag drittstärkste Partei werden – zumindest, wenn man nach den aktuellen Prognosen (Stand: 07. März 2016) geht. Demnach käme die AfD in Baden-Württemberg auf 12,5 Prozent und läge gleichauf mit der SPD. Nur die Grünen (33,5 Prozent) und die CDU (28,5 Prozent) würden bessere Ergebnisse erzielen.

 

Doch welche Positionen vertritt die AfD eigentlich abseits der Flüchtlingsthematik? Die Bloggerin und Netzaktivistin Katharina Nocun hat sich das Wahlprogramm der baden-württembergischen AfD angesehen und Zitate daraus getwittert – „damit auch Ihr Euch selbst ein Bild von der AfD machen könnt“, wie Nocun in ihrem Blog schreibt.

Ihr geht es dabei gerade um unbekanntere Standpunkte der AfD zu Themen wie Klimawandel, Bildung oder Familie. Um belegen zu können, dass die Zitate tatsächlich aus dem offiziellen Wahlprogramm der Partei stammen, fügt Nocun jedem ihrer Tweets einen Screenshot des betreffenden Textausschnitts bei.

Trotzdem wurde sie für ihren Blogeintrag teilweise scharf angegangen. „Mir wurde vorgeworfen, dass die Screenshots ein „Fake“ seien. Beschimpfungen gab es gratis dazu: von einem liebevollen „Verpiss dich“ bis zum neckischen „viel Spaß in der Hölle“ war alles dabei“, sagt sie in einem Interview mit der taz. Allerdings hätten sich auch AfD-Wähler gemeldet, denen diese Thesen so nicht bekannt waren und die die Partei nun doch nicht wählen wollen.

 

Katharina Nocun war früher im Bundesvorstand der Piratenpartei und arbeitet derzeit bei Campact.

Aktuelle Umfrage-Ergebnisse zur Landtagswahl finden Sie hier.