Wenige Tage vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg halten die Grünen laut einer Forsa-Umfrage ihren Vorsprung vor der CDU. Die SPD holt auf, so dass es für Grün-Rot am Sonntag plötzlich wieder für eine Mehrheit reichen könnte.

Stuttgart - Knapp eine Woche vor der Landtagswahl halten die Grünen laut einer neuen Umfrage ihren Vorsprung vor der CDU. Die Partei erzielt nach der am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Instituts Forsa im Auftrag von „RTL aktuell“ 32 Prozent. Die CDU käme demnach auf 27 Prozent.

 

Die SPD liegt laut der Umfrage jetzt bei 16 Prozent, so dass es für eine grün-rote Mehrheit im neuen Parlament mit 48 Prozent der Stimmen reichen würde. Die FDP erreicht 7 Prozent, die Linke verfehlt mit drei Prozent den Einzug ins Parlament. Die AfD liegt bei 11 Prozent. Nach der Erhebung des Insa-Instituts für die „Bild“-Zeitung vom Montag kamen die Grünen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann auf 33,5 Prozent, die CDU erreichte 28,5 Prozent. Die SPD konnte im Vergleich zur vergangenen Umfrage jetzt aufholen - damals erzielte die Partei 12,5 Prozent und lag gleichauf mit der AfD.

Schmid will "kämpfen, kämpfen, kämpfen"

Am Mittwoch haben Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) und sein Vize Nils Schmid (SPD) mit gemeinsamen Wahlkampfauftritten den Willen zur Fortsetzung von Grün-Rot unterstrichen. Kretschmann betonte bei einer SPD-Veranstaltung in Karlsruhe den gemeinsamen Erfolg der fünf grün-roten Regierungsjahre. Schmid sagte bei einer Veranstaltung der Grünen in Stuttgart, die Fortsetzung von Grün-Rot sei zum Greifen nahe und bezog sich dabei auf die jüngste Umfrage. Schmid rief seine Partei dazu auf, die Erfolge der Koalition deutlich zu machen, um eine Fortsetzung der Zusammenarbeit zu ermöglichen. Es seien noch vier Tage Zeit. "Kämpfen, kämpfen kämpfen", rief er den Zuhörern zu.

Kretschmann warnte die Wähler davor, der AfD ihre Stimme zu geben. Wenn Europa an der Flüchtlingskrise scheitere, wäre das eine epochale Katastrophe, sagte er am Mittwoch beim Wahlkampfhöhepunkt der Grünen in Stuttgart. Die Flüchtlingskrise sei mit nationalen Maßnahmen nicht zu lösen. "Misstrauen Sie allen Kräften die diesen Weg gehen wollen." Kretschmanns Rede wurde vereinzelt von Buh-Rufen und Pfiffen von Gegnern des Bahnprojektes Stuttgart 21 begleitet.

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