Wahlziel: kräftig zulegen, um mit den Grünen weiterzuregieren

 

An der Bürotür des technischen Wahlkampfleiters Jürgen Graner (41) hängt das Poster eines prominenten Politikers: Gerhard Schröder. Der Altkanzler soll SPD-Spitzenkandidat Nils Schmid auch im Wahlkampf unterstützen - am 4. Februar in Stuttgart. Schmid hat derzeit zwei Probleme: In den Umfragen liegt die Partei deutlich unter 20 Prozent und damit klar unter ihrem Ergebnis von 2011. Und im absehbaren Zweikampf zwischen Kretschmann und Wolf drohen Schmid und seine Partei zerrieben zu werden. Den theoretischen Anspruch, selbst Ministerpräsident zu werden, erhebt Schmid nicht mehr öffentlich.

Die Wahlkampfstrategen wollen vor allem auch bisherige Nichtwähler mobilisieren. Vize-Regierungschef Schmid soll als Familienmensch, Wirtschafts- und Finanzexperte und Teamplayer dargestellt werden - er geht mit seinen SPD-Kabinettskollegen auf Tour, die offiziell an diesem Montag in Stuttgart beginnt und rund 200 Termine umfasst. Thematisch stehen bei den Sozialdemokraten vor allem „gute Arbeit“, Bildungsgerechtigkeit und Zeit für Familie im Mittelpunkt. Das Budget umfasst wie vor fünf Jahren rund 2,2 Millionen Euro.