Im Rahmen eines EU-Projekts sollten eigentlich Vorschläge für ein leistungsfähiges Lkw-Netz entwickelt werden. In Möhringen und Vaihingen ist das Ergebnis verwunderlich.

Vaihingen/Möhringen - Slogans suggerieren Dynamik. Da bewegt sich was, sollen die teils radebrechenden Wortkombinationen verdeutlichen. Das können nicht nur Unternehmen, das kann auch die Europäische Union, die mit ihrem „2 move 2“ genannten Programm die Menschen zu mehr nachhaltiger Mobilität bewegen will. Im Fall von Stuttgart geht es um die durch sie hindurchrollenden Lastwagen, ein Lkw-Empfehlungsnetz soll deshalb die Richtung vorgeben, die Bürger entlasten wie auch die Wirtschaft stärken. Inzwischen steht fest: Auf der Filderebene bleibt erst mal alles beim Alten, und das auf absehbare Zeit.

 

Um dies herauszufinden, hat sich die Stadt im vergangenen Jahr mit der Uni Stuttgart zusammengetan, die das Projekt wissenschaftlich begleiten sollte. Es wurden Analysen erstellt, die unter anderem in eine Landkarte mündeten. Auf dieser ist eingezeichnet, welche Straßen aus Sicht der Planer vorrangig von Lastwagen benutzt werden sollten. Wenig erstaunlich, handelt es sich dabei für Vaihingen um die A 831, die als B 14 via Schattenring weiter in die Innenstadt führt, sowie die Nord-Süd-Straße. Für Möhringen ist es die B 27, die über Degerloch ebenfalls gen Talkessel strebt.

Sodann wurden von zwei Büros zwei Workshops organisiert. Die Ergebnisse flossen in einen Anforderungskatalog ein, in dem zum Beispiel festgehalten ist, dass Baumkronen nicht über die Fahrbahn ragen sollen. Die in das Lkw-Empfehlungsnetz aufgenommenen Straßen sollen im Winter vorrangig vom Schnee geräumt werden. Und unter anderem gilt es, Grundstückszufahrten zu vermeiden, in die Lastwagen nur rückwärts rollen können. In den vergangenen Monaten wurden noch die zu erwartenden Luft- und Lärmbelastungen neu ermittelt.

Nun liegt das Fazit vor. Es habe sich bestätigt, dass die mögliche verkehrslenkende Wirkung eher gering ist, heißt es in einem Papier der Verwaltung. Und zwar vor allem deshalb, weil die Lastwagen überwiegend schon auf den empfohlenen Straßen unterwegs sind. So ganz umsonst seien die Bemühungen aber nicht gewesen. Denn die Karte soll zum einen im Internet veröffentlich werden. Zum anderen soll die Information Herstellern von Navigationssystemen zur Verfügung gestellt werden.