Wie bei der Schneeräumpflicht müssen Anwohner Laub vom Gehweg entfernen.

Böblingen: Leonie Schüler (lem)

Stuttgarter Norden - Goldene Herbsttage beschert uns der Wettergott zurzeit. Das Farbenspiel der Blätter, die sich langsam von grün zu rot, gelb und braun verfärben, ist prächtig. Allerdings ist das herabfallende Laub nicht nur hübsch anzusehen, sondern macht auch viel Arbeit. Wo man auch hinblickt, in sämtlichen Straßen befreien Anwohner den Gehweg vor ihrem Haus von dem bunten Blätterteppich. Das müssen sie auch, denn wie bei der Schneeräumpflicht können sie zum Schadenersatz herangezogen werden, wenn ein Spaziergänger auf dem Laub ausrutscht und sich verletzt. Insbesondere feuchte Blätter können schnell zur ungewollten Rutschpartie werden.

 

Aber auch die Stadt ist in der Pflicht. Anfang der Woche war zu beobachten, wie einige Mitarbeiter des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) zwischen Bismarckschule und Neuem Gymnasium einen riesigen Laubteppich zusammenklaubten. Sie waren mit Akkulaubbläsern unterwegs, um Herr der bunten Lage zu werden. Die Mengen, die in ganz Stuttgart nach und nach zusammenkommen, sind beachtlich: Zwischen 1200 und 1500 Tonnen Laub entsorgt die AWS durchschnittlich pro Jahr. Gereinigt werden rund 1412 Kilometer Straßen, 364 Kilometer öffentliche Gehwege, 430 Hektar Grün- und Parkanlagen sowie 280 Hektar Grünflächen entlang von Straßen.

Grüngutsammlung kann bestellt werden

Auf privaten Grundstücken müssen sich die Anwohner selbst darum kümmern, das Grüngut zu entsorgen. Dafür kommt entweder der garteneigene Komposthaufen in Frage. Nehmen die Laubmengen überhand, können sie zusätzlich über die Biotonne entsorgt werden. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass beim Kehren kein Abfall zwischen die Blätter geraten ist. Quillt die Biotonne ebenfalls über, dann kann das Laub in Papiersäcken bei der Grüngutsammlung abgegeben werden. Diesen Service der AWS kann jeder Haushalt zweimal im Jahr kostenlos in Anspruch nehmen. Unter der Nummer 21 68 87 00 kann die Abholung bestellt werden. Die Grüngutsäcke werden zwischen September und November und dann wieder im Frühjahr zwischen März und Mai abgeholt. Die Papiersäcke können im Einzelhandel oder in den Bezirksrathäusern gekauft werden. „Grüngut in Plastiksäcken nehmen wir nicht mit“, betont Annette Hasselwander von der AWS.

In kleinen Mengen von bis zu zwei Kubikmetern kann Grüngut das ganze Jahr über auch kostenlos am Kompostplatz in Zuffenhausen an der Ludwigsburger Straße 270 abgegeben werden. Dieser hat geöffnet von Montag bis Donnerstag zwischen 7.15 und 15.45 Uhr, freitags von 7.15 bis 14.45 Uhr sowie jeweils am ersten Samstag im Monat von 7 bis 13 Uhr.

Laub von städtischer Fläche wird zusätzlich abgeholt

Wenn Anwohner auf dem Gehweg vor ihrem Grundstück Laub zusammenkehren, das von städtischen Bäumen oder Büschen stammt, dann holt die AWS die Säcke zusätzlich zum regulären Turnus ab. Dann müssen auch keine speziellen Grüngutsäcke verwendet werden, sondern es genügen blaue Müllbeutel. Gelbe Säcke sollten nicht verwendet werden, sie reißen schnell. Die AWS-Mitarbeiter holen die bereitgelegten Säcke nach einem Anruf ab. Die Betriebsstelle in Feuerbach, die für die Bezirke im Stuttgarter Norden zuständig ist, ist unter der Nummer 21 69 20 31 erreichbar.

Den Gartenbesitzern, denen das Fegen lästig ist, sei gesagt: Es muss nicht jedes Blatt entsorgt werden. Gärtner raten dazu, die Blätter in Beete einzugraben. Dann bekommt der Boden zusätzliche Nährstoffe zugeführt. Unter Büschen und entlang des Gartenzaunes kann das Laub auch einfach liegen bleiben. Einzige Voraussetzung: Der schwäbische Ordnungssinn muss die herumliegenden Blätter aushalten.