Von Ordnungswidrigkeiten bis zur Straftat ist alles dabei: Das Landratsamt zieht Bilanz aus der Lebensmittelüberwachung 2016.

Altkreis - Krankmachende Bakterien und Viren wie Salmonellen, Listerien oder Noroviren machen auch um den Landkreis Böblingen keinen Bogen. Das hat das Landratsamt Böblingen bei seinen Lebensmittelüberwachungen im Jahr 2016 festgestellt. Mehr als 1800 Betriebe wurden geprüft, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamts. Die gute Nachricht für den Altkreis, sagte Pressesprecher Dusan Minic auf Anfrage unserer Zeitung: Von den schweren Verfehlungen befand sich keiner im ehemaligen Kreis Leonberg.

 

500 Kontrollen nach konkretem Verdacht

Beim Großteil der Überprüfungen handelte es sich um planmäßige Routinekontrollen. Grundsätzlich erfolge dabei die Überwachung risikoorientiert, heißt es vom Landratsamt. Dazu werden die Betriebe systematisch in Risikogruppen eingeteilt. So werde zum Beispiel eine Metzgerei mit eigener Schlachtung engmaschiger überwacht als ein Kiosk, der nur Schokoriegel und Getränke in Fertigpackungen abgibt. Diesen klassischen Standardkontrollen gegenüber standen etwa 500 anlassbezogene Kontrollen, also bei denen ein konkreter Verdacht ausschlaggebend für die Überprüfung war. „Eine recht hohe Zahl“, befindet das Landratsamt.

Beanstandungen betrafen in vielen Fällen Fehler in der Aufmachung und Kennzeichnung der Produkte, „in einigen Fällen aber auch qualitative Mängel des Produktes an sich wie verdorbene Lebensmittel“. In 62 Fällen stellten die Kontrolleure Ordnungswidrigkeiten fest, in 88 Fällen wurde eine Anordnung verhängt, um die Mängelbeseitigung sicherzustellen. „13 Fälle wogen so schwer, dass hier der Verdacht einer Straftat bestand.“ Die Fälle wurden zur weiteren Verfolgung an die zuständige Staatsanwaltschaft abgegeben. Von diesen 13 Betrieben befinde sich aber keiner im Altkreis Leonberg, so Minic.