Der Titelsponsor verlängert sein Engagement nach 25 Jahren nicht mehr. Die Leichtathletik in Stuttgart steht damit vor dem Aus.

Chef vom Dienst: Tobias Schall (tos)

Stuttgart - Die Leichtathletik in Stuttgart stirbt um 15.43 Uhr am Mittwoch. Zu diesem Zeitpunkt versendet die Sparkassenverband eine Pressemitteilung, die wohl gleichbedeutend mit dem Ende einer Traditionsveranstaltung ist. „Sparkassen-Finanzgruppe beendet Sponsoring des Leichtathletik-Hallenmeetings“ steht in der Betreffzeile. Es ist das Ende einer 25-jährigen Partnerschaft, in der es gelungen ist, aus dem Meeting eine Premiumveranstaltung zu machen, die in den vergangenen Jahren achtmal zum weltbesten Hallenmeeting gewählt wurde. Der Sparkassencup war eine Marke – nun ist er Geschichte.

 

„Bereits seit einiger Zeit gibt es viele Stimmen innerhalb unseres Verbands, die sich nach 25 Jahren etwas Neues wünschen. Dies haben wir aufgegriffen und arbeiten daher derzeit mit möglichen Partnern an einem Konzept“, sagt der Sparkassenpräsident Peter Schneider. Man sei dankbar für die lange Zusammenarbeit. Im Februar war der Fünfjahresvertrag ausgelaufen, der nun nicht verlängert wurde. Zuvor hatte es aber schon deutliche Signale gegeben, dass nach der 25. Auflage Schluss sein könnte. Das Engagement sei auf dem Prüfstand, hieß es Anfang des Jahres. Rund 500.000 Euro hatte das Titelsponsoring die Sparkasse jährlich gekostet. Was mit ein Grund dafür ist, dass nicht nur ein Sponsoring endet, sondern damit wohl die ganze Veranstaltung keine Zukunft mehr hat.

Es werden alle Optionen geprüft

Die Aussichten, einen neuen Geldgeber in dieser Größenordnung für die vierstündige Veranstaltung zu finden, sind gering, auch wenn die Entscheidung nicht ganz überraschend gekommen ist. Bei der Veranstaltungsgesellschaft „In Stuttgart“ wie beim Württembergischen Leichtathletik-Verband (WLV) wird zwar explizit der Wunsch geäußert, weiterzumachen. Doch das ist eher unwahrscheinlich. 2012 wohl auf keinen Fall, eventuell kann zu einem späteren Zeitpunkt ein neuer Anlauf unternommen werden. Der Anspruch ist hoch, was die Sache nicht leichter macht. „Es wird sehr schwierig. Wir waren Weltklasse und wollen künftig nicht Kreisklasse sein“, sagt Rolf Schneider von „In Stuttgart“. Soll heißen: eine abgespeckte Variante wird es nicht geben.

Dafür werde an einem Konzept gearbeitet und alle Optionen geprüft. „Ich bin dankbar, dass es so lange ging“, sagt der WLV-Präsident Jürgen Scholz: „Aber für die Leichtathletik ist das ein herber Rückschlag.“ Er sei aber optimistisch, dass man vielleicht 2013 oder 2014 wieder ein Meeting auf die Beine stellen könne.