Die Stadt will die Zahl der Call-a-Bike-Stationen zum 1. Mai des kommenden Jahres von 45 auf 60 erhöhen. Der Bezirksbeirat schlägt für Feuerbach den Wiener Platz als passenden Standort vor.

Feuerbach - Wer in Stuttgart kein eigenes Fahrrad zur Hand hat, der kann seit 2007 ein Leihrad-System nutzen. „Call a Bike“ heißt das Angebot, das die DB Rent, ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn, im Auftrag der Stadt betreibt. „Momentan gibt es 45 Stationen in Stuttgart“, sagt Ralf Maier-Geißer, der im Referat Koordination und Planung für den Aufbau eines flächendeckenden Call-a-Bike-Konzept zuständig ist. Erklärtes Ziel sei, dass alle Stadtbezirke im kommenden Jahr an das Verleihsystem angeschlossen werden. Künftig soll das Angebot aufgestockt und auf 60 Standorte erweitert werden.

 

Statt 400 sollen 600 Fahrräder bereitgestellt werden

Ende des Jahres läuft der Vertrag zwischen der Stadt und der Bahntochter DB Rent Call-a-Bike aus. Momentan laufe die Ausschreibung für das System. Statt 400 Fahrräder und 100 Pedelecs sollen künftig in ganz Stuttgart 600 Räder und 150 Pedelecs bereitgestellt werden. Am 1. Mai 2017 soll das neue System an den Start gehen. Maier-Geißer hat deshalb die Bezirksämter der Landeshauptstadt angeschrieben und um Vorschläge gebeten.

Vor diesem Hintergrund haben sich jüngst auch die Feuerbacher Bezirksbeiräte mit dem Thema befasst, um mögliche Standorte für die Leihfahrräder im Stadtbezirk auszusuchen. Als geeignete Fläche hatte die Bezirksvorsteherin Andrea Klöber im Vorfeld der Sitzung vier verschiedene Alternativ-Standorte am Wilhelm-Geiger-Platz vorgeschlagen. Natürlich sei auch der Bahnhofsplatz in Feuerbach wegen der Vielzahl der Pendler geeignet, aber aufgrund der noch länger andauernden S-21-Baumaßnahmen habe sie diesen Standort nicht auf Platz 1 der Prioritätenliste gesetzt. „Am Bahnhof wird zwar für die Zukunft ein neues Mobilitätskonzept entwickelt, aber das dürfte noch Jahre dauern“, sagte Klöber. Auch deshalb habe sie den Wilhelm-Geiger-Platz favorisiert. Das sah Bezirksbeirat Heinrich Bek (CDU) anders: Er findet, dass der Bahnhofsvorplatz der vorrangige Standort für das Fahrradverleihsystem sei – unabhängig von dem Mobilitätskonzept Bahnhof. Bek schlug eine Fläche auf dem Wiener Platz nahe der Steiermärker Straße und dem dortigen Aufgang der Unterführung vor: „Ich würde mich dem Vorschlag anschließen und ebenfalls den Bahnhofplatz priorisieren. Dort macht das Verleihsystem mehr Sinn“, sagte Gabriele Heise (FDP).

Call-a-Bike-System soll auf die Region Stuttgart ausgedehnt werden

Der Beschluss im Gremium erfolgte einstimmig. Es sprach sich für „einen Standort in Bahnhofsnähe, in Verlängerung der Litfaßsäule auf dem Wiener Platz in Richtung Bahnhof“ aus. Erst als weiterer Standort käme der Wilhelm-Geiger-Platz in Betracht. „Wir schauen uns alle Standortvorschläge an und werden sie nach verschiedenen Kriterien wie zum Beispiel Verkehrssicherheit oder Nähe zum öffentlichen Nahverkehr bewerten“, sagt Maier-Geißer. Erst nach einer Gesamtbetrachtung werde eine Entscheidung getroffen. Geplant sei zudem, das Call-A-Bike-System auch auf andere Kommunen in der Region auszudehnen. Bis zum 1. Januar 2018 sollen 14 Stationen in der Region Stuttgart dazukommen.