Diesmal ist die Wirtschaftsoase von Leinfelden-Echterdingen noch bei der Messe Familie und Heim anzutreffen – vielleicht zum letzten Mal. Der Fortbestand der Oase steht nämlich auf der Kippe. Die Aussteller machen Rettungsvorschläge.

Echterdingen - Die Stadt Leinfelden-Echterdingen ließ sich nicht lumpen. Zum Auftakt der Wirtschaftsoase gaben dort am Samstag neben dem Oberkrainer-Ensemble des Musikvereins Stadtkapelle Leinfelden auch Michael Panzer alias Fräulein Wommy Wonder und Thomas Fröschle alias Topas ein Gastspiel.

 

Die Erste Bürgermeisterin von L.-E., Eva Noller, betonte die Bedeutung des Messeauftritts. „Die Wirtschaftsoase stärkt die Identität und das Wir-Gefühl mit der Messe“, sagte sie. Die Zusammenarbeit mit der Stadt funktioniere sehr professionell und kompetent, bestätigte auch der Geschäftsführer der Messe, Roland Bleinroth. Klaus-Peter Wagner, der für das Stadtmarketing von Leinfelden-Echterdingen verantwortlich ist, sagte, die Wirtschaftsoase sei sehr bekannt. Dies unterstreiche eine Umfrage, die im vergangenen Jahr gemacht wurde. 68 Prozent der Befragten seien aus der Region gewesen. 24 Prozent aus der Stadt Leinfelden-Echterdingen.

CDU beantragt Ausstieg

Trotz dieser Werbekraft für die Stadt steht die Zukunft der Wirtschaftsoase auf der Kippe (wir berichteten). Am Mittwoch soll im Verwaltungsausschuss über einen Antrag der CDU, das Messe-Engagement aufzugeben, abgestimmt werden. Die Christdemokraten wollen den städtischen Zuschuss für die Veranstaltung in Höhe von 189 000 Euro lieber zur Stärkung der Ortskerne verwenden. Bei den Ausstellern kommt dieser Vorstoß nicht gut an. „Das ist für mich sehr enttäuschend“, sagt Ulrich Pfeiffer vom gleichnamigen Fotostudio. Da fehle das wirtschaftliche Verständnis. Um bekannt zu bleiben, müsse man fortdauernd auf der Messe präsent sein. „Es wäre schade, wenn die Wirtschaftsoase nicht mehr stattfinden würde“, sagt auch Inge Behrendt-Mertens von der Villa Leinfelden, die vor allem Schul- und Bürobedarf anbietet. „Das ist eine gute Imagewerbung für die Stadt und auch die Aussteller.“

Andere Betriebe haben ein Problem damit, dass die Ausstellung neun Tage dauert. Siegfried Böhme vom Optik- und Hörgerätegeschäft Sehen und Hören sagt: „Das ist zu lang.“ Er plädiert deshalb dafür, die Wirtschaftsoase nur alle zwei Jahre zu machen. Dann habe man auch eher die Chance, den Kunden etwas ganz Spezielles und Neues zu bieten.

„Andere Kommunen mit ins Boot nehmen“

Ralf Bauer von der Malerwerkstatt Bauer und Fehrle, der auch für die Freien Wähler im Gemeinderat sitzt, hat einen anderen Rettungsvorschlag. Man solle mit anderen Kommunen auf den Fildern sprechen, ob sie sich nicht auch an der Wirtschaftsoase beteiligen wollen.