Das Thema Verkehr brennt vielerorts unter den Nägeln, auch in Leinfelden-Echterdingen. Die Ergebnisse eines Mobilitätsforums sind nun im Technischen Ausschuss präsentiert worden.

Echterdingen - Wie lässt sich der zunehmende Verkehr in Leinfelden-Echterdingen in erträgliche Bahnen lenken? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Verkehrsentwicklungsplan, der kürzlich im Gemeinderat vorgestellt worden ist. Ein zweiter Baustein ist das Mobilitätsforum, das sich im vergangenen Herbst zum zweiten Mal getroffen hat. Daran teilgenommen haben 14 Personen an fünf Runden Tischen. Die Ergebnisse des Treffens wurden jüngst von Philips Klein, dem Geschäftsführer des Büros Weeber & Partner, den Mitgliedern des Technischen Ausschusses vorgestellt.

 

Insgesamt neun Handlungsfelder wurden dabei definiert, die sich unter anderem mit dem ÖPNV, dem motorisierten Individualverkehr, den Fußgängern, der Intermodalität (der Vernetzung verschiedener Verkehrsmittel) und der Mobilität in der Region beschäftigen. „Alles in allem geht es um 71 Maßnahmen, von denen neun bereits umgesetzt wurden“, sagte Klein und führte in diesem Zusammenhang die Fahrradboxen an den drei S-Bahnhöfen an. Weitere 44 Maßnahmen seien geplant, 17 werden geprüft, und eine werde nicht umgesetzt, sagte Klein und bezog sich damit auf Lastenfahrräder im innerörtlichen Verkehr. Die Mitglieder des Forums empfehlen unter anderem, den Fokus auf ein betriebliches Mobilitätsmanagement zu legen, die Orientierung für Radfahrer zu verbessern und ein Verkehrskonzept für die Echterdinger Hauptstraße zu erstellen.

Die Stadtbahn U5 spielt eine wichtige Rolle

Ingrid Grischtschenko sieht die Kommune auf einem guten Weg. „Ziel ist eine Kombination effektiver Maßnahmen“, so die Fraktionsvorsitzende der Grünen. Katja Fellmeth (CDU) geht davon aus, dass das Thema die Kommune immer begleiten werde. Konkreter wurden andere Ratsmitglieder. Für Walter Vohl spielt die Stadtbahn U5 eine wichtige Rolle. „Wir sollten außerdem versuchen, die weißen Flecken auf unserem Stadtplan mit Bussen zu bedienen, um weniger Autos auf den Straßen zu haben“, so der Stadtrat der Freien Wähler. Zudem sei die eine oder andere Straße nötig, sagte Vohl und sprach in diesem Zusammenhang eine „nicht so teure“ Nord-Süd-Straße an. „Wir bekommen sonst die Autos nicht von der Echterdinger Hauptstraße weg“, so seine Begründung.

Sein Kollege Wolfgang Haug (FDP) wünscht sich bereits mittelfristig eine Verlängerung der U5 bis Echterdingen und beklagte eine fehlende Schienenverbindung in den Südwesten des Großraums Stuttgart. Zudem sollten der Busverkehr optimiert und die Bildung von Fahrgemeinschaften gefördert werden. „Da könnte man mit Steinenbronn und Waldenbuch kooperieren“, ergänzte Haug.

Fraglich, ob man der Erwartungshaltung der Bürger nachkommt

Ernüchtert zeigte sich Erich Klauser. „Die Wortbeiträge zeigen, wie schnell wir an unsere Grenzen stoßen“, so der SPD-Fraktionschef. Für den ÖPNV sei die Region zuständig, und innerorts habe man keine sicheren Radwege. „Wir sind in die Region eingebunden und brauchen für Verbesserungen die Nachbarkommunen.“ Trotzdem verspricht er sich von den Maßnahmen keine spürbare Entlastung. „Es ist fraglich, ob wir der hohen Erwartungshaltung der Bürger nachkommen können“, lautete sein Fazit.

Für seine Einschätzung erntete Klauser den Dank des Oberbürgermeisters. Bei einer Verlängerung der U5 werde die Stadt mit erheblichen Summen dabei sein, so Klenk. Und angesichts von weiteren 2000 bis 3000 Einwohnern müsse man froh sein, wenn man den Zuwachs überhaupt bewältigen könne.