Bürgermeister Alexander Ludwig wird am bundesweitem Vorlesetag zum Leseonkel. Kindergartenkinder freuen sich über eine Gute-Nacht-Geschichte.

Leinfelden - „Zähneputzen muss man jeden Abend“, sagt Alexander Ludwig. „Stimmt ’s?“ „Ja“, antwortet ihm ein Junge. „Sonst kommen Karius und Baktus.“ Am Freitag präsentierte sich der Kulturbürgermeister in der Leinfeldener Bücherei in einer ungewohnten Rolle. Er nahm inmitten einer bunten Kinderschar Platz – um den Mädchen und Jungen vorzulesen. Andächtig lauschten die Schützlinge des städtischen Regenbogenkindergartens dann auch seinen Worten.

 

Leseonkel Ludwig erzählte die Geschichte von Karlchen. Das Hasenkind will nicht schlafen gehen. Dem Hasenvater gelingt es dann aber doch sein Kind auf eine nette und ungewöhnliche Art und Weise ins Bett zu befördern. Er spielt mit Karlchen Pantoffelexpress. Erst geht es nach Esslingen in die Küche, danach ins Bad nach Feuchtlingen und dann zur Endstation Bettlingen. Die Kinder haben erfahren: Nach einer abendlichen Reise kann man wunderschön träumen. Judith Wisotzki, Mitarbeiterin der Stadtbücherei, zeigte dazu passende Bilder.

Der Bürgermeister ist am Freitag, wie andere Personen des öffentlichen Lebens, in die Rolle des Vorleser geschlüpft. In Filderstadt beispielsweise las der Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel aus seinem Lieblingsbüchern vor. Umweltminister Franz Untersteller war in ähnlicher Mission in Stuttgart unterwegs. Initiatoren der deutschlandweiten Aktion sind die Zeit, die Stiftung Lesen und die Deutsche Bahn-Stiftung. Sie wollen für das Lesen und das Vorlesen begeistern.

Die Stadt L.-E., allen voran Kulturbürgermeister Ludwig, nutze den bundesweiten Vorlesetag, um auf ein weiteres Projekt aufmerksam zu machen. Von Dienstag, 25. November an, werden in den Stadtbüchereien Leinfelden und Echterdingen gelbe Beutel an die Eltern von Dreijährigen verteilt. Der Inhalt: mehrsprachige Vorlesetipps, ein Poster sowie ein altersgerechtes Buch: genauer gesagt die Geschichte „Gute Nacht, Karlchen“.

Auch diese Aktion läuft bundesweit. Sie wird vom Bund gefördert. L.-E. macht mit. „Wir wollen nicht nur deutsche Eltern zum Vorlesen animieren“, sagte Ludwig . Die Erfahrung habe gezeigt, dass Kinder auch Deutsch als Fremdsprache schnell und gut erlernen, wenn sie die Sprache ihrer Eltern beherrschen.

Die Schützlinge des Regenbogenkindergartens durften die farbenfrohen Beutel bereits am Freitag nach Hause tragen. Zuerst aber ging es zurück in den Kindergarten. Dort hatten die Mädchen und Jungen den anderen Kindern viel zu erzählen. Beispielsweise von einem Leseonkel, der eigentlich Bürgermeister ist.