In Leinfelden-Echterdingen wurden 2016 weniger Straftaten als noch 2015 verzeichnet. Besonders augenfällig ist der Rückgang bei den Wohnungseinbrüchen. Doch woran liegt das?

L.-E. - Leinfelden-Echterdingen ist ein vergleichsweise sicheres Pflaster. Oder, um es mit den Worten von Thomas Pitzinger zu sagen: „Die Kommune hat im Vergleich zu ähnlich großen Städten die geringste Kriminalitätsbelastung.“ Pitzinger ist der Leiter des auch für Leinfelden-Echterdingen zuständigen Polizeireviers Filderstadt. Er hat dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den Sicherheitsbericht der Polizei vorgestellt.

 

„Insgesamt gab es 2016 in Leinfelden-Echterdingen 1505 Straftaten“, sagte Pitzinger, 700 davon wurden in Echterdingen verübt. In dieser Summe seien Vorfälle auf Flughafen und Messe herausgerechnet, ergänzte er. Im Vergleich zum Vorjahr ist diese Zahl um 3,6 Prozent oder absolut 54 Delikte gesunken. Von diesen 1505 Straftaten seien 860 aufgeklärt worden, setzte der Polizeidirektor seine Ausführungen fort. „Das entspricht einer Aufklärungsquote von 57,2 Prozent“, so Pitzinger – das sind gut drei Prozent mehr als noch im Jahr 2015.

Auch die Zahl der Diebstähle sinkt

Die Zahl der Sexualdelikte ist im vergangenen Jahr um 16,7 Prozent zurückgegangen. Die Polizeistatistik verzeichnet in diesem Zusammenhang zehn Vorfälle. Auch zu Diebstählen mussten die Polizisten weniger häufig ausrücken. Leichter Diebstahl geht mit 299 Taten (minus 4,2 Prozent), schwerer Diebstahl mit 223 Fällen (minus 14,9 Prozent) in die Statistik ein. Vermögens- und Fälschungsdelikte gingen um 4,7 Prozent zurück (264 Fälle).

Besonders interessant ist die Entwicklung der Wohnungseinbrüche. Die waren 2014 und 2015 „in Mode“ gekommen. Jeweils mehr als 80-mal mussten die Beamten in diesen beiden Jahren Einbrüche aufnehmen – eine Steigerung um mehr als das Doppelte gegenüber den Vorjahren. „2016 wurden 47 Einbrüche gemeldet, was einem Rückgang um 44,7 Prozent entspricht“. Pitzinger wertet das als Erfolg der umfangreichen Präventionsarbeit der Polizei, die die Wohnungseigentümer beraten hatte. „Auch Nachbarn wurden sensibilisiert“, so Pitzinger. Er kündigte an, bei den Bemühungen nicht nachzulassen. Bei etwa der Hälfte der Einbrüche war es ohnehin beim Versuch geblieben, was nach Pitzingers Worten beispielsweise an schwer zu knackenden Fenstern lag.

Streitigkeiten von Flüchtlingen untereinander

Zwei gewaltsam zu Tode gekommene Menschen verzeichnet der Sicherheitsbericht der Polizei, nachdem 2015 dort eine Null stand. Zugenommen hat auch die Zahl der Rohheitsdelikte, also einfacher und schwerer Körperverletzung. Hier gibt es Unterschiede zwischen den Stadtteilen. In Leinfelden, Ober- und Unteraichen gab es weniger Vorfälle, in Stetten und Musberg gegenüber dem Vorjahr keine nennenswerte Veränderung. „In Echterdingen wurde jedoch eine Zunahme registriert“, so Pitzinger. Nach seinen Worten stehe dies in Verbindung mit den Flüchtlingsunterkünften. Allerdings gehe dies vor allem auf Streitigkeiten der Flüchtlinge untereinander zurück, was Pitzinger auch auf die konfliktbehaftete Wohnsituation zurückführt. Jedoch seien einzelne Flüchtlinge auch durch außerhalb der Unterkünfte begangene Straftaten auffällig geworden.