Und vermutlich würde man die Geschichte als branchenübliches Medienrauschen abtun, wenn es eben nur eine Geschichte wäre. Aber seit dem Sieg der Nationalelf bei der Fußball-WM in Rio de Janeiro ufert die Berichterstattung über Lena Gercke langsam aus. Lena mit geflochtenen Zöpfen. Lena in Hotpants. Lena mit Kind auf dem Arm, in einer brasilianischen Favela. So kultivieren die Medien das klassische Bild der Spielerfrau als Stilikone und Botschafterin für die Kindernothilfe. Ihr selber sei der Rummel nach dem Sieg der deutschen Nationalelf unangenehm gewesen, gestand sie bei „DAS!“. „Das war ja nicht mein Spielfeld.“

 

Lena Gercke und Sami Khedira mit dem WM-Pokal im Juli 2014 Foto: dpa
Dass Lena Gercke sehr bewusst zwischen Privat- und Berufsleben trennt, dass sie jetzt nach der Fußball-WM ein eigenes Online-Fitnessprogramm mit Bewegungs- und Ernährungsplan lanciert hat, statt bei ihrem verletzten Verlobten in Madrid zu bleiben, passt nicht in dieses Bild. „Mein Baby“, nennt sie dieses Projekt augenzwinkernd. Wohl wissend, dass ihr der Boulevard schon x-mal eine Schwangerschaft angedichtet hat. Interviews lehnt sie inzwischen kategorisch ab. Auch ihr Management will das Rauschen im Blätterwald nicht kommentieren.

Welch konservatives Frauenbild der Medien

Eine kluge Strategie, urteilt die Medienwissenschaftlerin Joan Bleicher von der Universität Hamburg. Sie sagt, die Berichterstattung über Lena Gercke verrate mehr über das konservative Frauenbild der Medien als über Gercke selber. Die Medien reduzierten Frauen immer noch auf ihre Optik und ihre Rolle als Anhängsel und Heimchen am Herd. Wer immer dieses Bild infrage stelle, wie es gerade die Schauspielerin Emma Watson („Harry Potter“) als UN-Botschafterin mit einem flammenden Plädoyer für Gleichberechtigung getan habe, müsse mit einem Shitstorm leben. Der aber, sagt Joan Bleicher, ginge auch wieder vorbei.

Man kann Lena Gercke nur wünschen, dass sie nicht den gleichen Fehler begeht wie ihre Kollegin Sylvie Meis. Die befeuerte die Gerüchte um ihr Privatleben noch, als sie ein Tagebuch in der „Bild“-Zeitung veröffentlichte, um nach der Trennung von ihrem Mann Rafael van der Vaart einen Schlussstrich zu ziehen. Dem Boulevard käme eine solche sich selbst erfüllende Prophezeiung auch im Fall Gercke entgegen. Fürsorglich, wie die „Gala“ ist, hat sie die Karrierefrau längst in der „Sylvie-Falle“ verortet.

Vom Modeln kam sie zur Moderation. Es war Heidi Klum, die ihr eine Tür zum Fernsehen geöffnet hat. Vier Staffeln moderierte Lena Gercke die österreichische Ausgabe der Model-Castingshow, dann wurden auch deutsche Sender auf sie aufmerksam. Von Samstag an sitzt sie schon zum zweiten Mal in der Jury der quotenstarken Castingshow „Das Supertalent“ (RTL), zwischen dem Stilpapst Guido Maria Kretschmer und Bruce Darnell, der „Grande Dame“ des Catwalks.

Professionell, natürlich und selbstbewusst genug, um Dieter Bohlen auch mal Kontra zu geben, so sieht man sie beim Sender RTL. Von Diven-Allüren oder Zoff in der Jury, wie ihn jetzt die „Gala“ kolportiert hat, will man dort nichts wissen. Von einer „erfundenen Story“ spricht die RTL-Pressesprecherin Anke Eickmeyer.

Interviews? Jetzt nicht mehr!

Und vermutlich würde man die Geschichte als branchenübliches Medienrauschen abtun, wenn es eben nur eine Geschichte wäre. Aber seit dem Sieg der Nationalelf bei der Fußball-WM in Rio de Janeiro ufert die Berichterstattung über Lena Gercke langsam aus. Lena mit geflochtenen Zöpfen. Lena in Hotpants. Lena mit Kind auf dem Arm, in einer brasilianischen Favela. So kultivieren die Medien das klassische Bild der Spielerfrau als Stilikone und Botschafterin für die Kindernothilfe. Ihr selber sei der Rummel nach dem Sieg der deutschen Nationalelf unangenehm gewesen, gestand sie bei „DAS!“. „Das war ja nicht mein Spielfeld.“

Lena Gercke und Sami Khedira mit dem WM-Pokal im Juli 2014 Foto: dpa
Dass Lena Gercke sehr bewusst zwischen Privat- und Berufsleben trennt, dass sie jetzt nach der Fußball-WM ein eigenes Online-Fitnessprogramm mit Bewegungs- und Ernährungsplan lanciert hat, statt bei ihrem verletzten Verlobten in Madrid zu bleiben, passt nicht in dieses Bild. „Mein Baby“, nennt sie dieses Projekt augenzwinkernd. Wohl wissend, dass ihr der Boulevard schon x-mal eine Schwangerschaft angedichtet hat. Interviews lehnt sie inzwischen kategorisch ab. Auch ihr Management will das Rauschen im Blätterwald nicht kommentieren.

Welch konservatives Frauenbild der Medien

Eine kluge Strategie, urteilt die Medienwissenschaftlerin Joan Bleicher von der Universität Hamburg. Sie sagt, die Berichterstattung über Lena Gercke verrate mehr über das konservative Frauenbild der Medien als über Gercke selber. Die Medien reduzierten Frauen immer noch auf ihre Optik und ihre Rolle als Anhängsel und Heimchen am Herd. Wer immer dieses Bild infrage stelle, wie es gerade die Schauspielerin Emma Watson („Harry Potter“) als UN-Botschafterin mit einem flammenden Plädoyer für Gleichberechtigung getan habe, müsse mit einem Shitstorm leben. Der aber, sagt Joan Bleicher, ginge auch wieder vorbei.

Man kann Lena Gercke nur wünschen, dass sie nicht den gleichen Fehler begeht wie ihre Kollegin Sylvie Meis. Die befeuerte die Gerüchte um ihr Privatleben noch, als sie ein Tagebuch in der „Bild“-Zeitung veröffentlichte, um nach der Trennung von ihrem Mann Rafael van der Vaart einen Schlussstrich zu ziehen. Dem Boulevard käme eine solche sich selbst erfüllende Prophezeiung auch im Fall Gercke entgegen. Fürsorglich, wie die „Gala“ ist, hat sie die Karrierefrau längst in der „Sylvie-Falle“ verortet.