Die Fronten sind klar, wenn sich an diesem Montag der Stuttgart-21-Lenkungskreis trifft, in dem die Bahn, das Land, die Stadt und die Region Stuttgart vertreten sind. Bei dem Treffen geht es vor allem um den aktuellen Projektstand des Bahnprojekts.

Stuttgart - Die Fronten sind klar, wenn sich an diesem Montag der Lenkungskreis für Stuttgart 21 trifft, in dem die Bahn, das Land, die Stadt und die Region Stuttgart vertreten sind. Auch wenn es um den aktuellen Projektstand gehen wird, drängt das Thema Filderanbindung nach der für die Bahn und ihre Antragstrasse alles andere als positiv verlaufenen Erörterung in den Vordergrund. Dabei gehen alle vier Partner mit Positionen in das Gespräch, die nur eines gemeinsam haben: sie sind unvereinbar. Landesverkehrsminister Winfried Hermann und Oberbürgermeister Fritz Kuhn (beide Grüne) lehnen prinzipiell eine Mitfinanzierung einer besseren Variante auf den Fildern ab – und erst recht, wenn es sich um die als Filderbahnhof plus titulierte Trasse handelt. Für dieses Projekt und für die Mitfinanzierung von Land und Region wird hingegen die Regionaldirektorin Nicola Schelling werben – denn damit hat sie eine Mehrheit aus CDU, SPD, Freien Wählern und FDP beauftragt.

 

Während Hermann und Kuhn die Bahn vor allem in der Pflicht sehen, die vertraglich zugesagten und jetzt bezweifelten Verbesserungen für den Nahverkehr auf den Fildern umzusetzen, ist die Position des Bahnvorstands Volker Kefer unklar, zumindest ließ die Bahn eine StZ-Anfrage dazu unbeantwortet. S-21-Projektsprecher Wolfgang Dietrich erklärte trotz der kritischen Worte mehrerer Bahnvertreter über die Antragstrasse gegenüber der StZ aber klipp und klar: „Die Bahn ist nach wie vor überzeugt, dass die beantragte Variante unter Abwägung aller in der Planfeststellung relevanten Kriterien die beste Lösung für die Anbindung der Verkehrsdrehscheibe auf den Fildern an Stuttgart 21 und die Neubaustrecke ist.“ Das hört sich anders an als ein positives Signal für die von der Region und anderen geforderte Plus-Variante.

Wird über eine spätere Fertigstellung gesprochen?

Weitergehende Konsequenzen des länger als geplant dauernden Genehmigungsverfahrens auf den Fildern werden nach Angaben Dietrichs im Lenkungskreis nicht vertieft. Zwar hatte er selbst in den „Stuttgarter Nachrichten“ erklärt, dass nun „die Verschiebung des Projekts Stuttgart 21 um ein Jahr oder die Inbetriebnahme ohne Flughafenanschluss“ angesprochen werden müsse, doch inzwischen ist er der Ansicht, dass die Bahn „belastbare Aussagen“ dazu erst machen könne, „wenn das Regierungspräsidium den finalen Fahrplan festgelegt hat“ – und der steht noch aus. Erst dann könne das ein Thema für den Lenkungskreis werden, sagt Dietrich. Ob sich die Partner damit zufrieden geben, wird wohl die Sitzung zeigen.