Der Bauernmarkt des Naturschutzzentrums Schopflocher Alb rückt heimische Produkte in den Fokus. An 23 Ständen wurden am Sonntag Honig, Schnaps, Eis, Käse, Wein, Sauerkraut, Wurst und Fleisch sowie Obst und Gemüse angeboten.

Lenningen - So schmeckt die Heimat. Für einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln warben regionale Direktvermarkter, Initiativen und Vereine am Sonntag beim 21. Bauernmarkt des Naturschutzzentrums Schopflocher Alb in Lenningen. Der Markt, der stets am Wochenende nach den Sommerferien vom Naturschutzzentrum Schopflocher Alb und dem Landwirtschaftsamt des Kreises veranstaltet wird, stand in diesem Jahr unter dem Motto „Wertschätzung von Lebensmitteln“.

 

Knödel mit Champignonragout

Einer, der regionale Lebensmittel bereits seit Langem schätzt, ist Erik Goll. Sein Schaukochen zog viele neugierige Blicke auf sich. Am Mittag bereitete der Koch des Westernheimer Gasthofes „Rössle“ Knödel mit einem Champignonragout zu. „Die Milch war gestern noch in der Kuh“, erklärte er seinem Publikum. Das Brot für die Knödel sei von einem örtlichen Bäcker, und die Pilze stammten aus Ehestetten. „Wir verarbeiten regionale Produkte“, betonte er. Zahlreiche Lebensmittel würden inzwischen von hiesigen Herstellern angeboten.

Von dieser Vielfalt in der Region überzeugten sich während des Bauernmarktes viele Besucher. Dicht gedrängt standen sie an den 23 Ständen, um Honig, Schnaps, Eis, Käse, Wein, Sauerkraut, Wurst und Fleisch sowie Obst und Gemüse einzukaufen und sich über die Produktion der Lebensmittel direkt beim Hersteller zu informieren.

Die Schäfer, Bauern, Imker und Winzer beschrieben vor allem, wie sie Landwirtschaft im Einklang mit der Natur betreiben, erklärte die neue Leiterin des Naturschutzzentrums, Franziska Harich. Die 32-jährige Agrarbiologin folgte im August auf Wolfgang Wohnhas, der in den Ruhestand ging. Viele der Besucher seien sehr verwurzelt mit der Region, sagte Harich. Sie genössen gerne Speisen und Getränke, die vor Ort hergestellt würden. Gleichzeitig führten die vielen Lebensmittelskandale der vergangenen Jahre den Menschen vor Augen, dass Nahrungsmittel nicht ausschließlich billig sein müssten.

Die Wertschätzung der Verbraucher

Während für die Erwachsenen das Essen und Trinken im Vordergrund stand, gab es für die kleinen Besucher allerhand Spannendes zu entdecken. Im Ökomobil des Landkreises leitete der Biologe Werner Peach die Kinder an, Kleinstlebewesen aus Gewässern unter einem Mikroskop zu untersuchen. Kinder und Jugendliche, die mehr über die Natur und ihren Schutz erfahren wollten, waren eingeladen, sich am Junior-Ranger-Programm des Landkreises Esslingen zu beteiligen. Durch den Besuch von Kursen mit Themen wie Gewässer, Wald, Karte und Kompass können sich Kinder und Jugendliche zu Junior-Rangern ausbilden lassen. „Sie sind dann Multiplikatoren für den Umweltschutz“, verdeutlichte der Forstwirtschaftsmeister Martin Gienger.

Die Erste Landesbeamtin des Kreises, Marion Leuze-Mohr, betonte während ihrer Rede anlässlich der Eröffnung des Bauernmarkts einerseits die Bedeutung der Landwirte für den Umweltschutz. Zum anderen lobte sie die Wertschätzung der Verbraucher. „Heimat, Familie, Geborgenheit, Herkunft und Regionalität werden in den Mittelpunkt gerückt“, freute sie sich.