Wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung ermittelt das Polizeirevier Leonberg derzeit gegen einen 17-jährigen Flüchtling aus Syrien. Er hatte sich alkoholisiert selbst verletzt und sich seiner Überprüfung durch Polizeibeamte heftig widersetzt und sie beleidigt.

Leonberg - Wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung ermittelt das Polizeirevier Leonberg derzeit gegen einen 17-jährigen Flüchtling aus Syrien. Der junge Mann hielt sich am Montagabend gemeinsam mit weiteren jungen Leuten im Grünbereich des Zugangsportals zum Engelbergtunnel am Ende der Gerlinger Straße auf, teilte die Polizei am Dienstag mit.

 

Gegen 20 Uhr alarmierte eine Anwohnerin die Polizei, weil die Gruppe viel Alkohol konsumierte und es wohl auch zu einer Schlägerei gekommen war. Nach dem Eintreffen der Beamten verhielt sich der alkoholisierte 17-Jährige den Polizisten gegenüber äußerst aggressiv, als sie ihn und zwei weitere 17 und 18 Jahre alte Asylbewerber kontrollieren wollten. Schließlich sollten dem Syrer, der den Polizisten mit Schlägen drohte, Handschellen angelegt werden.

Der junge Mann wehrt sich heftig gegen die Festnahme

Doch der junge Mann riss seine Arme aus dem Griff der Ordnungshüter, die ihn deshalb zu Boden brachten. Dort wehrte sich der 17-Jährige weiterhin heftig und beleidigte der Polizei zufolge die Beamten. Als sein ebenfalls alkoholisierter 18-jähriger Begleiter versuchte, ihm zu helfen, wurden auch ihm Handschellen angelegt.

Wie sich im weiteren Verlauf herausstellte, hatte sich der 17-jährige Syrer, der vermutlich unter dem Eindruck einer psychischen Ausnahmesituation stand, zuvor selbst Verletzungen zugefügt. Seine beiden 17 und 18 Jahre alten Bekannten hatten versucht, dies zu verhindern, was zu einem Gerangel führte, bei dem die jungen Männer leicht verletzt wurden.

Laut Polizei hat der 17-Jährige erzählt, dass er seine Brüder verloren habe. Gegenüber den Polizisten äußerte er zudem, sich etwas antun zu wollen. Deshalb wurde er zum Polizeirevier Leonberg gebracht, dann im Krankenhaus untersucht und schließlich in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht. Sein ein Jahr älterer afghanischer Bekannter musste die Nacht in einer Zelle des Polizeireviers verbringen.

Nach Angaben der Polizei sind alle drei sogenannte unbegleitete minderjährige Ausländer. Zwei von ihnen sind in Leonberg untergebracht, der randalierende Syrer jedoch im Bereich Böblingen. Möglich ist, dass er dorthin verlegt wurde, weil er bereits Ende Juli in eine Schlägerei im Leonberger Stadtpark verwickelt war.

Auch da hätten sich bereits seine psychischen Probleme bemerkbar gemacht. „Man kann aber nicht von einer Häufung von Vorfällen sprechen“, erklärt eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Ludwigsburg. In Leonberg gebe es diesbezüglich wenige Vorfälle mit Asylbewerbern.