Vom 17. Oktober an soll der Verkehr auf der A 8 wieder normal rollen. Zuvor wird die Autobahn jedoch für anderthalb Tage gesperrt, um eine Brücke abzureißen.

Leonberg - Die Dauerstau-Unfallstelle: Die Arbeiten auf der Autobahn 8 im Bereich Leonberger Dreieck haben wirklich jeden Superlativ verdient. Tägliche Staus, oft mehr als zehn Kilometer lang, verstopfte Nebenstrecken. Eine Ausschilderung, die die Fahrer oft mehr verwirrte, als leitete. Riskante Spurwechsel und Fahrmanöver sowie überhöhte Geschwindigkeit, die zu zahlreichen Unfällen führten – und sogar ein Todesopfer forderten.

 

Auf Anfrage unserer Zeitung hat die Polizei Bilanz gezogen. Seit dem 9. Mai, als die Baustelle vollständig eingerichtet war, bis 30. September haben sich in dem Bereich 183 Unfälle ereignet. Der letzte in der Reihe passierte am frühen Freitagabend vor der Abfahrt Leonberg-Ost in Richtung Karlsruhe. So vermeldete die Polizei einen schweren Unfall mit mehreren Fahrzeugen.

Betrachtet wurde bei der Abfrage der gesamte 12,2 Kilometer lange Bauabschnitt, in dem jedoch abschnittweise gearbeitet worden ist. Allerdings haben sich auch in den Staus viele Unfälle ereignet. Die Schäden summieren sich dabei auf eine hohe sechsstellige Summe. „Das meiste waren Auffahrunfälle und Zusammenstöße in Folge von Fahrspurwechseln. Einige Unfälle ereigneten sich auch, weil beim Wechsel vom Beschleunigungsstreifen auf die Autobahn die Vorfahrt missachtet wurde“, berichtet Peter Widenhorn, der Sprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum im Vorjahr verzeichnete die Polizei 77 Unfälle. Eine Häufung durch die Baustelle ist somit mehr als deutlich zu erkennen.

Vor allem Auffahrunfälle und solche beim Spurwechsel

Viele Autofahrer bemängelten in Briefen und Mitteilungen an unsere Zeitung die unübersichtliche Verkehrsführung und eine mangelnde Ausschilderung.Das Regierungspräsidium Stuttgart (RP), das für die Baustelle verantwortlich ist, führt die Unfälle weiterhin auf das Fahrverhalten der Menschen zurück, die oft zu schnell unterwegs seien, vor allem aber lieber dem Navigationsgerät folgten als der Beschilderung. Für Aufregung hatte deshalb auch ein Hinweisschild gesorgt, dass auf diesen Missstand hinweisen sollte, aber als „Navi-Verbot“ gedeutet worden war.