Beim zweiten Stadtrundgang von Baudezernat und LKZ stellt der Rathaus-Chefplaner wichtige Eckpunkte der Stadtachse vor, wirft einen Blick in die Zukunft der Römerstraße und stellt Verbesserungen am Bahnhofsvorplatz in Aussicht.

Leonberg - Geht es um die Neugestaltung der Innenstadt, so blicken die meisten in Richtung Marktplatz. Dort, zwischen der heutigen Frachtpost und dem Hirschbrunnen, ist der Brückenschlag geplant. Ein Fußgängersteg, der über das sogenannte „Loch“ führt und den umständlichen wie unschönen Eltinger Fußweg teilweise ersetzen soll.

 

Doch nicht nur im nördlichen Teil des Zentrums ist Bewegung. Auch der im Südwesten gelegene Bereich zwischen Rathaus, Römerstraße und Bahnhof ist ein spannendes Entwicklungsgebiet.

Genau dorthin führt der zweite Stadtspaziergang, zu dem der Baubürgermeister Klaus Brenner und unsere Zeitung gemeinsam eingeladen haben. An insgesamt sieben Stationen erläutert Leonbergs Chefplaner den rund 60 Interessierten, welche Projekte verwirklicht sind und welche noch kommen.

Station 1, Rathaus-Neubau: Das Vorzeige-Projekt in der Leonberger Stadtentwicklung soll pünktlich zum Jahreswechsel fertig sein. Dass das gelingt, daran hegt Harald Friemel, einer von fünf Bauleitern des Generalunternehmens Wolf & Müller, keinen Zweifel. Er zeigt der LKZ-Gruppe das Foyer des Verwaltungsgebäudes, das bis zur gläsernen Dachkuppel reicht.

Nebenan ist der großzügige Ratssaal, die Büros sind in den Obergeschossen. Dort sind teilweise schon die Teppiche verlegt. Durch viel Glas wirken auch die innen gelegenen Räume hell und freundlich.

Dem Baubürgermeister ist wichtig, dass der Gesamtkomplex mit einem hohen Erdgeschoss, vier Etagen und einem Dachaufbau für die Technik kein anderes Gebäude überragt. „Die Grundhöhe entspricht der Römergalerie“, erläutert Klaus Brenner. Die sei bedeutend, damit die Stadtachse optisch eine Einheit bleibt. Auch der künftige Rathausvorplatz ist für Brenner ein zentraler Baustein. Der wird zwar kleiner als der frühere, bringe aber das Rathaus näher an die Achse heran.

Station 2, Brezger-Areal: Die „Vereinigten Hüttenwerke“, wie Brenner das ungeordnete Gelände zwischen Rathaus und Römergalerie scherzhaft nennt, werden in einem Jahr bebaut. Hier, wo vor mehr als 100 Jahren das erste Betriebsgelände war, will das Bauunternehmen Mörk ein modernes Wohn- und Geschäftshaus errichten, womöglich mit Pflegeheim.

Die beiden benachbarten Gebäude wiederum will die Stadt kaufen, um so diese Lücke einer Stadtachse zu schließen. Breite Bürgersteige und Straßencafés sollen die Aufenthaltsqualität verbessern.

Station 3, Leo 2000/Römerstraße: Auf dem Parkplatz hinter dem Leo 2000 sind vier Stadthäuser mit Wohnungen, Büros und Läden vorgesehen. „Es gibt einen Investor und konkrete Pläne“, verspricht der Baubürgermeister. Großzügiger wird das Straßenbild. Die „grünen Inseln“ auf der Höhe Leo-Center/Stadthalle kommen weg, ein durchgängiger Gehweg ist geplant.

Station 4, Altes Arbeitsamt: Was dort passiert, ist unklar. „Für die Stadt ist es wertvolles Gelände“, sagt Brenner. „Wir wollen es über kurz oder lang kaufen. Alles eine Frage des Preises.“

Station 5, Möbelhaus: Was dort hineinkommt, wenn die Firma Hofmeister ausgezogen ist, steht noch nicht fest. Das Gebäude gehört einem Fonds, die Stadt hat wenig Einfluss. „Klar ist aber, dass wir keine Art zweites Leo-Center genehmigen werden“, versichert der Baubürgermeister.

Station 6, Bahnhofs-Parkhaus: Das ist nicht nur für Pendler gut. Auch die Anwohner werden entlastet. „Ohne das Parkhaus würden die Leute ihre Autos in den Nebenstraßen parken und damit den anderen Plätze wegnehmen“, erklärt Klaus Brenner. Wer vom Bahnhof aus zu den oberhalb gelegenen Geschäften oder Betrieben möchte, kann zwei Aufzüge benutzen. Die benachbarte Freitreppe ist fast fertig.

Station 7, Bahnhofsvorplatz: Der Busbahnhof soll verschönert werden. Radler bekommen größere und trockene Abstellmöglichkeiten, Rad-Häuser genannt. Ein Toiletten-Häuschen soll es am Bahnhof auch endlich geben.