Noch acht Monate, dann ist Landtagswahl. Das ist auf der Hauptversammlung des CDU-Stadtverbandes Leonberg deutlich zu merken. Um die Basis einzustimmen, hat die Vorsitzende Sabine Kurtz Schützenhilfe aus Baden geholt. Katrin Schütz schaut vorbei.

Leonberg - Noch acht Monate, dann ist Landtagswahl. Das ist auf der Hauptversammlung des CDU-Stadtverbandes Leonberg deutlich zu merken. Um die Basis auf die Auseinandersetzung mit Grün und Rot einzustimmen, hat die Vorsitzende Sabine Kurtz Schützenhilfe aus Baden geholt. Katrin Schütz schaut vorbei.

 

Die Generalsekretärin des Landesverbandes steht für die CDU der Nach-Mappus-Ära: offen, modern, weiblich, selbstkritisch. „Die Niederlage von 2011 war kein Unfall. Wir haben Vertrauen verloren, das müssen wir zurückgewinnen“, sagt sie.

Mehrere „Schnapsideen“

Doch wie das geschehen soll, darüber gibt es im überfüllten Tagungsraum des Glemshofes höchst unterschiedliche Meinungen. Gleich mehrere „Schnapsideen“ attestiert etwa Matthias Hüser der eigenen Partei: von den Studiengebühren, die während des Studiums zurückbezahlt werden müssen, über die Mautgebühren, bis hin zur Idee, das Bargeld abzuschaffen. Damit hätte sich die CDU selbst geschadet. Eine andere Frau sieht in der „Regulierungswut“ der grün-roten Landesregierung eine Chance zum Angriff. Allerdings: auch die FDP sei mit diesem Thema im Aufwind.

Eberhard Pflüger macht sich für eine konsequente Abschiebung abgelehnter Asylbewerber stark. Michael Moroff warnt davor, „das Flüchtlings-Thema krampfhaft aus dem Wahlkampf herauszuhalten. Die Menschen können differenzieren“.

Die Generalsekretärin, die mit Sabine Kurtz seit zehn Jahren im Landtag sitzt, wirbt für die Gastgeberin, die sich an diesem Abend erneut als Stadtverbandschefin bewirbt: „Sie haben eine hervorragende Vorsitzende und Abgeordnete.“

Einbruch ist überwunden

Kurtz selbst nennt positive Aspekte in der Landes- wie in der Kommunalpolitik: „Wir haben uns erneuert“, sagt sie mit Blick auf das Wahldebakel vor fünf Jahren. Der Einbruch, den vor fünf Jahren in Leonberg mehrere CDU-Abweichler mit der Gründung der „Neuen Liste“ ausgelöst hatten, sei ebenso überwunden. Im Gemeinderat ist die CDU stärkste Fraktion, in der Stadtgesellschaft „tief verankert“.

Die Fraktionschefin Elke Staubach nimmt die Stadtverwaltung ins Visier. Beispiel Rathaus: „Wir haben schon 2011 auf den maroden Zustand hingewiesen. Doch Geld für eine Sanierung wurde nicht bereitgestellt.“ Jetzt müsse der 25 Millionen Euro teure Neubau finanziert werden.

Beispiel Leobad: „Seit Jahren fordern wir ein Konzept, wie es dort weitergehen soll. Im Mai wurde eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Die will ihre Ergebnisse noch vor der Sommerpause präsentieren.“ Staubach mit ironischem Unterton: „Wir sind gespannt.“

Eine positive Entwicklung des Leonberger Krankenhauses erwartet Helmut Noë, der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion. Der neue Chefchirurg Michael Sarkar mache sich buchstäblich bezahlt. Und auch die künftige Chefärztin der Gastroenterologie, Barbara John, werde zum Aufschwung beitragen. Rund 40 Millionen Euro, so kündigt Noë an, werde der Klinikverbund in die Sanierung des Krankenhauses stecken.

Scharfe Kritik übt er an der Reduzierung des Landeszuschusses für Nahverkehrsprojekte von 75 auf 50 Prozent: „Das ist eine Katastrophe für die Kommunen, die jetzt auf den Kosten sitzen.“

100 Prozent

Dass die Wiederwahl von Sabine Kurtz ungefährdet ist, war vorher schon absehbar. Dass sie aber 100 Prozent bekommt, darf sie als besondere Wertschätzung deuten.

Die Ergebnisse Vorsitz: Sabine Kurtz (42 Stimmen). Stellvertreter: Michael Martini, Friedbert Sigloch (je 42), Oliver Zander (37). Schatzmeister: Willi Grießing (41). Pressesprecher: Marc Krüger, Schriftführerin: Monika Kasunsky, Internet: Ralf Nerling (je 42).