Die Nachkommen des Warmbronner Dichters Christian Wagner schreiben einen Preis für Schüler aus. Bis zum Schuljahresende muss die Bewerbung bei den Koordinatoren eingegangen sein.

Leonberg - Keine Waschmaschine, kein Auto, kein Internet – der Warmbronner Dichter Christian Wagner wurde zu einer Zeit geboren, in die wir uns heute nur noch schwer hineinversetzen können. Kann Wagner, auch mehr als hundert Jahre nach seinem Tod, für Jugendliche überhaupt noch interessant sein?

 

Ja, finden seine Nachkommen, und so schreiben die Familien der Urenkel einen Schülerwettbewerb zu ihrem Vorfahren aus und stiften im Namen der Christian-Wagner-Gesellschaft einen Preis für die Gewinner. Die Ausschreibung richtet sich an Jugendliche aller Schularten der Klassen fünf bis neun im Umkreis Leonberg.

Wagner Werk bekannter machen

Die Koordination hat die Ururenkelin Wagners, Ulrike Beck, übernommen. Ziel ist es, den Dichter Christian Wagner, der von 1835 bis 1918 lebte und überwiegend den älteren Literaturfreunden bekannt ist, nun auch den heutigen Jugendlichen nahezubringen. Sind doch seine Forderungen nach Naturschutz und Gleichberechtigung heute wieder aktuell.

Wagner ist der einzige kleine Landwirt, der mit seinen Werken in die Weltliteratur einging. In einfachen Verhältnissen aufgewachsen und ohne höheren Schulabschluss, eignete er sich sein geschichtliches Wissen selber an und lernte viele Gedichte auswendig. Er setzte sich zu seinen Lebzeiten für den Erhalt von Natur und Tierwelt sowie für ausgegrenzte Menschen ein und war damit für die damalige Zeit sehr fortschrittlich. Er berücksichtigte auch den Schutz der Pflanzen und ging damit sogar über die heutigen Forderungen von Tierschützern hinaus.

Der Preis für Jugendliche ist neu

Der Christian-Wagner-Preis wird seit mehr 20 Jahren an zeitgenössische Lyriker vergeben, neu ist die Ausschreibung für Jugendliche. Die Schüler beschäftigen sich mit dem dichterischen Werk, auch ein Besuch im Christian-Wagner-Haus in Warmbronn ist angedacht. Und sie bekommen Lesehefte mit ausgewählten Texten und Gedichten. Mit diesen Kenntnissen inszenieren sie dann ein kleines Theaterstück oder eine szenische Lesung und drehen davon, wenn möglich, einen Videofilm.

Die Preisträger werden zur öffentlichen Preisverleihung ins Christian-Wagner-Haus eingeladen und präsentieren dort ihr Werk. Der erste Preis ist mit 400 Euro dotiert, Platz zwei und drei werden mit 300 beziehungsweise 200 Euro honoriert. Der Gewinn kommt jeweils der Klassenkasse, der Theater-AG oder der Jugendeinrichtung zugute.

Wettbewerb
Der Beitrag muss bis Schuljahresende bei der Christian-Wagner-Gesellschaft eingegangen sein. Weitere Fragen zum Wettbewerb beantwortet Inge Deuse per E-Mail an cw.deuse@t-online.de.