Das Zentrum für Frauenheilkunde ist im Aufwärtstrend: Die Geburtenzahlen gehen steil nach oben. Jetzt hat das 600. Baby in diesem Jahr im Leonberger Krankenhaus das Licht der Welt erblickt.

Leonberg - Leon hat noch die Augen zu, lächelt aber meistens. Kein Wunder, hat der neue Erdenbürger doch einen ganz besonderen Status: Leon ist das 600. Baby, das in diesem Jahr im Leonberger Krankenhaus das Licht der Welt erblickt hat.

 

Mit seiner Geburt setzt sich ein bemerkenswerter Aufwärtstrend fort, den das Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe seit seiner Neustrukturierung im Mai erlebt. Die Zahl der Geburten geht beständig nach oben. „Im Vergleich zum Vorjahr haben wir eine Steigerung von mehr als 20 Prozent“, freut sich der Leitende Oberarzt Jürgen Mewald, der die medizinische Versorgung in der Leonberger Gynäkologie führt.

Standortübergreifendes Zentrum

Mewald führt dies auch auf das neue Konzept zurück, mit dem mehr Kompetenz und mehr Beratungsangebote nach Leonberg transferiert wurden. Den Abschied des langgedienten Chefarztes Harald Wolf vor sieben Monaten nahm der Klinikverbund zum Anlass, die bis dato getrennt agierenden gynäkologischen Kliniken in Böblingen und Leonberg miteinander zu vernetzen. Das standortübergreifende Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Böblingen-Leonberg wurde gegründet. Als Chefarzt fungiert Erich Weiss, der zuvor ausschließlich in Böblingen die Verantwortung getragen hatte. Die Geschicke in Leonberg lenkt Jürgen Mewald.

Chefarzt Weiss bietet seither regelmäßig Brustsprechstunden in Leonberg an. Mewald wiederum, der als ausgewiesener Spezialist für minimalinvasive, also besonders schonende Operationstechniken gilt, hat das OP-Angebot auch bei Behandlungen der Gebärmutter und der Eierstöcke in Leonberg deutlich erweitert.

Kreißsaalführungen sind gut besucht

Natürlich wird zudem das Leistungsspektrum in der Geburtshilfe stärker in den Mittelpunkt gestellt. „Mit regelmäßigen Informationsveranstaltungen möchten wir die Eltern motivieren, ihr Kind wohnortnah zur Welt zu bringen“, erklärt Mewald. Besonders gefragt sind die Kreißsaal-Führungen, die zweimal im Monat angeboten werden. „Da haben wir jeweils mehr als 100 Gäste“, freut sich der Mediziner.

Tatsächlich schlagen sich die Bemühungen konkret in den Geburtenzahlen nieder. Kamen in der Vergangenheit durchschnittlich 550 Babys in Leonberg zur Welt, so ist diese Zahl mit der Geburt des kleinen Leon schon deutlich vor dem Jahresende übertroffen. Rund zehn neue Menschen bringen Jürgen Mewald und sein zwölfköpfiges Team pro Woche auf die Welt.

Ärzte stehen auf Abruf bereit

Sollte es nach der Geburt Komplikationen geben, so sieht der Leitende Oberarzt seine Abteilung auch dann gut aufgestellt: „Durch die Kooperation mit der Böblinger Kinderklinik haben wir bei Bedarf in 20 Minuten einen Spezialisten in Leonberg. Die Ärzte stehen auf Abruf bereit.“

Sehr zur Freude von Ekatarina und Konstantin Sireskin aus Weil der Stadt gibt es bei ihrem Nachwuchs keine Schwierigkeiten. Dem kleinen Leon geht es blendend. Das Weihnachtsfest können sie mit ihm daheim in Weil verbringen.

Jürgen Mewald und sein Team sind derweil gespannt, ob sie an Heiligabend ein kleines Christkind auf die Welt bringen.