Am Freitagabend beginnt das zehnte „Glemseck 101“. Bei der Jubiläumsausgabe des großen Motorrad-Events rechnen die Veranstalter wieder mit Zehntausenden Besuchern. Erstmals gibt es eine Zuschauertribüne entlang der Sprintstrecke.

Leonberg - Dieser Erfolg war nicht vorhersehbar“, sagt Jörg Litzenburger. Der Initiator des „Glemseck 101“, das sich innerhalb von zehn Jahren vom kleinen Szene-Treff zur nach eigenen Aussage größten, Marken-unabhängigen Motorrad-Veranstaltung in Europa entwickelt hat, stapelt lieber tief. „Wir waren einfach zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Platz“, sagt er.

 

Die Customs-Szene – Leute, die von Serien-Motorrädern den Schnickschnack entfernen und sich ihre Bikes selbst aufbauen und verschönern – sei gerade am Entstehen gewesen. „Wir haben ihnen eine Möglichkeit gegeben, sich zu präsentieren“, sagt Litzenburger, der wieder die Moderation der Schauläufe über die Achtelmeile übernehmen wird und den Zuschauern dabei auch die Feinheiten der einzelnen Zweiräder näherbringt.

Mittlerweile kommen die Freunde motorisierter Zweiräder zu Tausenden zum „Glemseck 101“. Im vergangenen Jahr zählten die Veranstalter rund 75 000 Besucher, ebenso im Jahr davor. Und das Interesse an der Veranstaltung steigt stetig an. „Im vergangenen Jahr sind sogar Teilnehmer aus Australien eingeflogen – mit ihren Motorrädern“, erzählt Jörg Litzenburger, der im Hauptberuf Sucht- und Präventionsbeauftragter beim Landkreis Böblingen ist.

Motorräder, Mode und Marken

Die besondere Atmosphäre des „Glemseck 101“ lässt sich an drei Dingen festmachen. Da sind zum einen die Motorräder. Egal ob Rennmaschine oder umgebauter „Café Racer“ – so viele wie von Freitag bis Sonntag im Mahdental sieht man selten an einem Fleck. „Es geht bei den Rädern nicht um Perfektion, sondern um das Gesamterlebnis“, meint der Organisator.

Die Motorräder sind in den vergangenen Jahren, ebenso wie Autos, mit immer mehr Technologie ausgestattet worden. Die selbst aufgebauten Maschinen seien quasi ein Gegenentwurf dazu. „Beim Glemseck kann man sie nicht nur angucken. Wir bringen sie auch auf die Straße.“ Das Zweite ist das Lebensgefühl, für das die Szene steht – Lederjacke, Petticoat, Elvis-Tolle. Der Rockabilly-Stil, 50er- und 60er-Jahre-Mode und Musik, all das spiegelt sich auch im Programm und bei den Teilnehmern wieder. Und drittens: der große Ausstellerbereich. „Wir haben in diesem Jahr 85 Stände vor Ort, die Hälfte davon aus der Customs-Szene“, verrät Jörg Litzenburger. „BMW zum Beispiel fliegt extra drei renommierte japanische Customizer ein.“

Von der Tribüne entlang der Sprintstrecke aus lassen sich die Schauläufe besonders gut verfolgen. Jeweils zwei Fahrer treten über die Achtelmeile gegeneinander an, in einem K.o-System wird in jeder Klasse ein Sieger ermittelt. Erstmals gibt es in diesem Jahr eine reine Frauenklasse. Die Motorrad-WM-Teilnehmerin Katja Poensgen und Rennfahrerin Nina Prinz, beide seit vielen Jahren am Start, erhalten diesmal weibliche Verstärkung.

Das „Glemseck 101“ auf einen Blick

Programm
Freitag: 18.30 Uhr Eröffnung und Programmvorstellung, anschließend Warm-up-Party mit DJs und Ruby Shock. Samstag: 13 Uhr Promi-Sprint, weitere Schauläufe bis 18 Uhr, von 18.30 Uhr an Live-Musik mit Redondo Beat, 20 Carolina and her Rhytm Rockets, 21.30 Uhr Ray Collins Hot-Club. Sonntag: 11 Uhr Gottesdienst, anschließend Motortalks, ab 12 Uhr Schauläufe, Live-Musik mit Booze Bombs um 14 und 16 Uhr. Ende gegen 18 Uhr.

Verkehr
Ein Parkplatz mit rund 2000 Plätzen ist nahe der Autobahnabfahrt Leonberg-Ost ausgewiesen. Die Mahdentalstraße (L 1187)ist von dort bis zum Abzweig Krummbachtal von Freitag, 9 Uhr, bis Sonntag, Mitternacht, gesperrt, ebenso die L 1188 zwischen Glemseck und dem Abzweig Warmbronn. Die Busse verkehren über Waldfriedhof, Gerlingen und das Krummbachtal. Die Zufahrt zur Mahdentalsiedlung und dem Garten-Center ist über das Krummbachtal und die L 1187 von Stuttgart kommend möglich.