Zwischen dem Kreuz Stuttgart und dem Dreieck Leonberg wird bis Ende Dezember eine vierte Spur angebaut. Daneben ist das größte Projekt die Unterführung der Landesstraße 1189, die von Büsnau nach Magstadt führt.

Leonberg - Jeden Tag gibt es einen Mega-Verkehrsstau auf der A 8 zwischen Stuttgarter Kreuz und Leonberger Dreieck“, schreibt uns LKZ-Leser Jürgen Herrmann verärgert. Hier wird eine vierte Fahrspur, ein sogenannter Verflechtungsstreifen, angebaut. Für die Baustelle sind die drei bisherigen Fahrspuren in beiden Richtungen verengt worden, es gilt Tempo 80. In dem Bereich gibt es seit Baustart im vergangenem Jahr immer wieder Verkehrsbehinderungen. Herrmann ist nicht der einzige Leser, den das ärgert. Und nicht viele Autofahrer wissen, was alles mit dieser Baustelle überhaupt verbunden ist. Denn es gehört mehr als nur eine vierte Fahrspur dazu.

 

So wurde im vergangenen Jahr auch ein Regenrückhaltebecken gebaut, dass besonders das Mahdental schützen soll. Entlang der Fahrbahn wurden Bäume gerodet, Erde abgetragen und das Gelände für die vierte Spur vorbereitet. Die knapp 80 Jahre alte Brücke „Rotes Steigle“, die Wanderern und Radfahrern vorbehalten ist, musste durch einen breiteren Neubau ersetzt werden. Später wurde sie gesprengt.

Richtung München haben die Spuren wieder normale Breite

Anschließend wurde die Baustelle laut zuständigem Regierungspräsidium Stuttgart sogar verkleinert. In Fahrtrichtungen München gibt es keine Spurverengungen mehr. „In Fahrtrichtung Karlsruhe besteht sie noch im Bereich der Brücke ‚Rotes Steigle’“, erklärt Katja Lumpp, die Pressesprecherin des RP. Den Stau führt man ihr zufolge auch nicht vordergründig auf die Baustelle zurück. „Ursache ist die Zusammenführung von A 81 und A 8 am Kreuz Stuttgart in Richtung Karlsruhe“, sagt Lumpp.

Dieser Verkehr, der über die Jahre immer mehr zugenommen hat, ist auch der Grund, warum auf dem 4,4 Kilometer langen Abschnitt überhaupt eine vierte Spur angebaut wird. Ohne Spurwechsel soll man so aus Böblingen kommend in Richtung Heilbronn fahren können. 150 000 Fahrzeuge sind hier täglich je Fahrtrichtung unterwegs, Tendenz stetig steigend.

Auch wenn vielen Autofahrern die Baustelle derzeit verlassen erscheint, so werde täglich gearbeitet, versichert das RP. So werde seit der Sprengung der alten Brücke „Rotes Steigle“ auf beiden Seiten eine Stützmauer gebaut. Die Ausfahrt der Raststätte Sindelfinger Wald in Richtung München wurde verbreitert, ein Regenrückhaltebecken gebaut, Kabel entlang der gesamten Baustrecke verlegt und Fundamente für mehrere neue Schilderbrücken gelegt. Die alten wurden in dieser Woche in Nachtbaustellen abgebaut.

Bestehende Brücken sind zu schmal

Neben dem Bau der eigentlichen vierten Spur, die Ende Juli fertig sein soll, ist das größte Projekt die Unterführung der Landesstraße 1189, die von Büsnau nach Magstadt führt. Die bestehenden Brücken sind nicht breit genug und sollen durch Neubauten ersetzt werden. Dies geschieht von Mitte oder Ende Februar an zunächst in Fahrtrichtung Karlsruhe, von Mitte Juli an bis Dezember dieses Jahres in Richtung München. „Für diese Brückenbauwerke wird die Landesstraße mehrfach für wenige Tage voll gesperrt werden müssen“, informiert Katja Lumpp vom RP. Voraussichtlich wird dies Anfang und Mitte März sowie im Juli der Fall sein. Dazu kommen drei weitere kurze Sperrungen zwischen August und Dezember. Der Verkehr auf der A 8 fließt dann über Behelfsbrücken, die im vergangenen Jahr bereits errichtet wurden. Solange an der Unterführung gearbeitet wird, also bis Dezember, bleiben auch die Spurverengungen bestehen.