Die Arbeiten an dem Erweiterungsbau des Gebersheimer Kindergartens kommen gut voran. Weil aber nicht für alle Gewerke Fachfirmen gefunden werden, kann sich das ändern. Doch Verzögerungen könnten zum Verlust von Fördergeldern führen.

Leonberg - Die Handwerker reißen sich nicht um Aufträge, das muss das städtische Gebäudemanagement auf der Baustelle der evangelischen Kindertagesstätte in Gebersheim feststellen. Entweder es kommen nur spärlich oder überhaupt keine Angebote für die ausgeschriebenen Gewerke. Noch liegen die Arbeiten im Zeitrahmen. Eine Verzögrung kann sich die Stadt nicht leisten, sonst könnten Fördergelder verloren gehen.

 

Als Anbau zu dem bestehenden Kindergarten in der Nachbarschaft der Gäublickhalle entsteht für rund 1,9 Millionen Euro ein Erweiterungsbau. Er wird zwei alte und marode Pavillons ersetzen. Zudem soll er zusätzliche Angebote wie zehn extra Krippenplätze und eine Mensa für betreute Schulkinder ermöglichen.

Doch noch ist es nicht so weit. Der Gebersheimer Ortschaftsrat musste in seiner Sitzung am Dienstag mehrere Arbeiten an die spärlichen Bieter vergeben. „Für die Heizungsarbeiten haben wir überhaupt kein Angebot bekommen“, eröffnete Dieter Häberle, der Leiter des Gebäudemanagements, den erstaunten Ortschaftsräten. Deshalb habe das Amt die Arbeiten beschränkt ausgeschrieben und sich an die Handwerker in Leonberg und Umgebung gewandt. „Bis Ende nächster Woche müssen Angebote eingegangen sein, sonst haben wir ein echtes Problem“, sagte Häberle.

„Die Wirtschaftslage muss so gut sein und die Auftragsbücher so voll, dass kaum Angebote eingehen“, erläuterte Häberle. Auf zwei der drei Gewerke, über die die Ortschaftsräte am Dienstag zu entscheiden hatten, hat sich jeweils nur ein interessierter Handwerksbetrieb gemeldet.

Dabei hat sich das unterschiedlich auf die Kosten ausgewirkt. Bei den notwendigen Sanitär- und Lüftungsarbeiten , für die lediglich die Höfinger Firma MHM ein Angebot abgegeben hat, lag die Summe mit 91 000 nur mit rund 250 Euro über der Kostenschätzung. Bei den Elektro-Arbeiten, die an die Stuttgarter Firma Faceo – den einzigen Anbieter – gehen, wurden die Kosten auf 101 000 Euro geschätzt, zahlen muss die Stadt aber 144 000 Euro.

„Hier wurde die Schätzung zu niedrig angesetzt“, sagte Häberle. Sein Amt habe die Kosten auf die Anzahl der neu geschaffenen Quadratmeter hochgerechnet und mit anderen Baustellen verglichen. „Dabei ist herausgekommen, dass 144 000 Euro noch völlig im Kostenrahmen sind“, versichert Häberle. Dabei hatte er auch noch eine gute Nachricht zu verkünden: Für die Schlosserarbeiten der Alpirsbacher Firma Steinberger müssen statt 130 000 Euro nur 72 000 Euro ausgegeben werden.

„Der Rohbau wird auf keinen Fall teurer als geschätzt“, so Häberle. In zwei Wochen sollen die Fenster montiert sein, damit der Inneausbau über die Bühne gehen kann. „Vor den Sommerferien muss der Anbau fertig sein, damit der Kindergarten umzieht und dann ungestört der Verbindungsbau errichtet werden kann.“ Das gesamte Gebäude muss bis zum Jahresende in Betrieb gehen, damit Fördergelder fließen.