Die Stadt investiert weitere acht Millionen Euro, um zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder zu schaffen. Fortgeschritten und im Zeitplan sind die Arbeiten an der Kita Ezach III (im Bild). Sie wird rund zwei Millionen Euro kosten.

Leonberg - Neue Kindertagesstätten zu bauen, darin hat das Gebäudemanagement der Stadt inzwischen viel Routine. Nach dem Regenbogen-Kindergarten in Höfingen, dem Eric-Carle-Kinderhaus in Gebersheim und dem Kinderhaus in Warmbronn ist jüngst mit dem Kinderhaus Stadtpark die vierte große Kita eröffnet worden. Doch schon gibt es drei weitere Baustellen für neue Betreuungsstätten. Die werden die Stadt voraussichtlich rund acht Millionen Euro kosten.

 

Fortgeschritten und im Zeitplan sind die Arbeiten an der Kita Ezach III. Sie wird weitgehend in Holzbauweise erstellt. Ausnahmen bilden die Stahlbetonbodenplatte, sowie der Aufzugschacht. Gegenwärtig werden die tragenden Außenwände montiert. Die bestehen aus einer gedämmten Holzständerkonstruktion. Die Wand- und Deckenelemente werden in der Werkstatt vorgefertigt. „In der kommenden Woche wird das Dach abgedichtet“, sagt Dieter Häberle, der Leiter des Gebäudemanagements. Es wird später begrünt. In der zentralen Halle sind drei Lichtkuppeln vorgesehen. Die Innentreppe soll aus Holz, die äußere Fluchttreppe aus Stahl gefertigt werden.

Mitte September kommen die Fenster rein

Mitte September werden dann die Fachleute für Elektro, Heizung und Sanitär die Arbeit aufnehmen können. Parallel dazu werden die Fenster eingebaut. Mitte Oktober wird die Gebäudehülle geschlossen sein, dann kann der Innenausbau beginnen. „Bei einem reibungslosem Bauverlauf wird die Kindertagesstätte bis April nächsten Jahres fertig sein“, sagt Dieter Häberle.

Der Gemeinderat hatte im Herbst vergangenen Jahres für den Bau grünes Licht gegeben. Im April war der symbolische Spatenstich für die Kita Ezach III erfolgt. Diese wurde notwendig, weil im Ezach- und im Schopfloch-Kindergarten schon seit Längerem Betreuungsplätze fehlen – Ende 2013 waren es 17 Plätze.

Auch die derzeit für Eltingen und Ezach zuständige Ganztageseinrichtung Oberlin-Haus kann keine Kinder mehr aufnehmen. Die müssen in weiter entfernte Kitas ausweichen. Durch das Neubaugebiet Ezach III mit mehr als 250 Wohneinheiten wird zudem bis 2017 mit einem Zuwachs von mehr als 30 Kindern bis zu drei Jahren bis zum Schulkindalter gerechnet.

Noch nicht so weit fortgeschritten sind die Arbeiten am neuen Halden-Kindergarten, hier sollen im Herbst 2015 die Kinder einziehen. Dort wird gegenwärtig die Baugrube ausgebaggert, nachdem am 30. Juli der Spatenstich stattgefunden hat. Im bisheriger Haldenkindergarten gab es eine Gruppe mit 20 Ganztagsplätzen und 75 Plätzen in drei Regelgruppen. Das Gebäude als solches war in mehreren Abschnitten entstanden, der letzte Anbau erfolgte vor 21 Jahren. Doch der Kindergarten war zu klein für das Wohngebiet, allein im Jahr 2013 fehlten 28 Plätze. Auch konnten keine Krippenplätze angeboten werden.

Halden-Kinder haben „Asyl“ im Kinderhaus Stadtpark

Der alte Halden-Kindergarten wurde im Juni abgerissen. Seit dem 23. Juni sind die 95 Kinder aus dem Haldengebiet übergangsweise im Kinderhaus Stadtpark untergebracht und können dort in den Räumen der ersten Etage spielen. Für die drei Regelkindergruppen aus dem alten Halden-Kindergarten hat die Stadt einen kostenfreien Busservice eingerichtet, der morgens vom Haldengebiet zum Stadtpark fährt und um 14 Uhr zurück.

„Auf der dritten Kita-Baustelle, dem neuen Elly-Heuss-Knapp-Kindergarten an der Schleiermacherstraße, geht es am Montag los, dann wird die Baugrube ausgehoben“, so Häberle. Eine obere Erdschicht sei hier bereits abgetragen, denn das Areal wurde vom Kampfmittelbeseitigungsdienst untersucht. Es liegt teilweise in einem Gebiet, in dem Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet werden, die wahrscheinlich dem alten Tunnel gegolten haben. „Auf dem Kita-Grundstück wurden aber keine alten Bomben gefunden“, sagt Häberle erleichtert.

Der neue Kindergarten wird in der Lücke zwischen dem Hospiz und der Blosenbergkirche als Ersatz für den maroden evangelischen Elly-Heuss-Knapp-Kindergarten gebaut. Ursprünglich sollte der in das Kinderhaus Stadtpark integriert werden. Doch es werden mehr Betreuungsplätze benötigt – also muss bis im Herbst 2015 ein neuer Kindergarten her. Im Kindergarten gibt es auch Platz für das Tagespflege-Programm „Tapir“ in nicht städtischen Räumen – womit zusätzliche Betreuungsplätze sichergestellt werden.

Weil es der Bebauungsplan zulässt, entsteht über den Räumlichkeiten des Kindergartens ein weiteres Geschoss. Hier werden sechs kleinere Wohnungen gebaut, die die Stadt an Erzieherinnen, Praktikanten und Auszubildende vermieten will.