Eigentlich hatte sich der Autofahrer schon fast an die riesigen Umwege gewohnt. Die Stuttgarter Straße hoch, dann übers Ramtel runter, auf die B 295. Und umgekehrt. Um so ungewohnter nun das Fahrgefühl am Sonntagvormittag – die Grabenstraße ist wieder frei.

Leonberg - Eigentlich hatte sich der Autofahrer schon fast an die riesigen Umwege gewohnt. Von der Redaktion der LKZ in der Stuttgarter Straße nach Renningen? Klar, den Berg hoch, dann übers Ramtel runter, auf die B 295. Und umgekehrt. Um so ungewohnter nun das Fahrgefühl am Sonntagvormittag. Zwar stehen noch Baustellenschilder, doch es geht flott durch die Grabenstraße. Lange nicht gesehene Häuserzeilen ziehen am Fenster vorbei.

 

Dass das so ist, dafür haben alle zusammen gearbeitet. „Ein großes Dankeschön dafür“, sagt denn auch Erhard Wieland vom Stadtplanungsamt, „wir sind so wie geplant fertig geworden, kurz vor 10 Uhr.“ Seit 6.30 Uhr wurde noch markiert, die gelben Streifen für die Fußgänger wurden angebracht, die Ampeln wieder angeschaltet. Auch die Absperrungen in der Stuttgarter Straße wurden abgebaut, die gelben Baustellenmarkierungen entfernt.

„Wir haben dann alles noch mal angeschaut und getestet“, berichtet Erhard Wieland. Aber es ging alles glatt, die ersten Fahrzeuge sind reibungslos über den erneuerten Asphalt gerollt. „Die Autofahrer müssen sich noch dran gewöhnen, dass sie von Stadtmitte nicht auf die linke Fahrspur dürfen“, sagt Stadtplaner Wieland. Deswegen wurde die Abbiegespur auch etwas vorgezogen. Die erste Autofahrt durch die Grabenstraße hinterlässt ein seltsames Gefühl. Nicht nur, weil die Gehwege noch fehlen. Den Verfall einiger Immobilien rund um das Grabenkino hatte man schon fast verdrängt – vielleicht ist die sanierte Straße ja ein Startpunkt für weitere Neuigkeiten?

Punktlandung bei den Bauarbeiten

Viele Autofahrer und Anwohner sind froh

Aber erst mal herrscht Erleichterung. „Ich bin erst mal froh, dass man hier wieder durchkommt“, sagt eine 48-jährige Gebersheimerin seufzend. Und auch so mancher Anwohner freut sich, dass die Kombination von Matsch und Staub erst einmal vorbei ist – auch wenn weiter gebaut wird. „Wir danken auch den Anwohnern für die viele Geduld“, erklärt Wieland.

Die Freigabe am Sonntag war jedenfalls eine Punktlandung. „Alles hat wunderbar funktioniert, das Wetter hat mitgemacht“, freut sich denn auch der Stadtplaner Wieland. Am Samstag wurde bis mittags um 13 Uhr noch daran gearbeitet, vor allem die Randbereiche für die Fußgänger wurden gerichtet. „Der viele Regen hat uns ein paar Tage gekostet“, räumt Wieland ein. Die Baufirma hat jedenfalls jeden Tag bis ultimo und darüber hinaus gearbeitet, am Donnerstag ging es sogar bis 21.30 Uhr, als der Belag eingebaut wurde.

Die eine Richtung ist also frei – dennoch wird weiter gearbeitet. Am heutigen Montag wird mit den Gehwegen begonnen. Auch der Asphalt bei der Kreissparkasse ist noch nicht fertig. „Hier fehlt noch auf der rechten Seite die durchgehende Fahrbahn“, sagt Erhard Wieland.

Es beginnt mit den Gehwegen um den Hirschbrunnen, hier im unteren Teil will die Stadt so schnell wie möglich einigermaßen fertig sein. „Auch die Bahnhofstraße ist in den nächsten 14 Tagen dran“, erklärt der Stadtplaner. Bis der Autoverkehr wieder durchgängig in beide Richtungen rollt, das hängt vom Wetter ab, und ob die Bauarbeiten weiter so reibungslos ablaufen.

Bis Ende Oktober ist alles fertig

„Das wird nicht ganz so einfach, unter laufendem Verkehr zu arbeiten“, räumt Wieland ein. Man müsse mehr aufpassen, die Baufahrzeuge kämen schlechter an die Arbeitsstelle. Der Verkehr wird mal links, mal rechts umgeleitet. Große Baumaschinen braucht es aber nicht mehr – und so hofft man, dass bis Ende Oktober die Bauarbeiten abgeschlossen sind und die Hauptschlagader dann komplett frei ist.