Für viele Störungen an den Aufzügen sind die Fahrgäste verantwortlich.

Leonberg - Es ist ein echtes Ärgernis, vor allem für ältere Menschen, für Behinderte oder auch für Eltern mit Kinderwagen – wenn der Aufzug am Bahnhof Leonberg mal wieder streikt. Kein Hinweisschild, kein koffertragender Ersatz in Sichtweite, berichten uns Leser immer wieder am wöchentlichen Lesertelefon der Leonberger Kreiszeitung (immer dienstags von 16 bis 17 Uhr). An zu heißen Temperaturen kann es nicht liegen. So wie im Sommer, als die Hitze immer wieder einen Schaltkasten überhitzen ließ, weshalb sich der ganze Aufzug automatisch abschaltete.

 

„Dort wurden im Sommer neue Lüfter eingebaut, das klappt jetzt alles“, informiert Werner Graf, Pressesprecher der Deutschen Bahn in Stuttgart, die die Bahnhöfe der Region betreibt.

Ersatzteil muss bestellt werden

Doch was setzt die Bahnhofslifte immer wieder außer Betrieb? Seit Anfang Oktober habe es sechs Ausfälle an den beiden Fahrstühlen gegeben, nur einer davon dauerte länger, nämlich 13 Tage. „Bei dem Lift am Gleis 1 musste ein Magnetschalter erneuert werden. Dieser musste jedoch bestellt werden, was Zeit gekostet hat“, sagt Graf.

Ein anderer Zwischenfall habe fünf Tage gedauert, allerdings nur, weil es vor dem Wochenende passierte und dazu noch ein Feiertag dazwischen kam. „In der Regel sind die Störungen geringfügig und nach zwei Tagen behoben“, erklärt der Bahn-Sprecher. Wenn der Ausfall gemeldet werde, beauftrage die Bahn den Wartungsservice, der am darauffolgenden Tag vor Ort alles ins Lot bringe. Zwei Tage – das hört sich für Bahnkunden sicherlich viel zu lang an. „Für den Kunden, der den Aufzug braucht, ist jeder Tag zu viel“, meint auch Werner Graf von der Bahn.

Außer Betrieb durch falschen Gebrauch

Deswegen sei aber auch ein pfleglicher Umgang der Fahrgäste mit den Liften gefragt. „Die meisten Störfälle lassen sich auf den falschen Gebrauch des Aufzugs zurückführen“, sagt Graf. Etwa, wenn zu lange Gegenstände in den Fahrstuhl mitgenommen werden oder zu viele Menschen auf einmal einsteigen. „Wenn die Türen mehrfach hintereinander nicht richtig schließen können, dann schaltet sich der ganze Lift ab. Erst ein Monteur kann ihn dann vor Ort wieder in Betrieb nehmen“, erklärt der Bahn-Sprecher. Solche Fälle, ob mutwillig oder aus Versehen, kämen an vielen Bahnhöfen häufig vor.

Die beiden Aufzüge am Bahnhof in Leonberg seien jedenfalls in bestem Zustand, versichert Bahn-Sprecher Werner Graf. Waren doch erst im Sommer neue eingebaut worden, weshalb die Fahrgäste auch lang genug auf den Service verzichten mussten. Der Grund: jeder Aufzug ist quasi ein Unikat. An jedem Bahnhof sind die Maße und Höhen andere. Jeder Lift muss also individuell gebaut werden, was Zeit und natürlich auch Geld kostet.