Die Stadt appelliert vorerst mit Anzeigetafeln an das Gewissen zu schneller Autofahrer.

Leonberg - Was soll es bitte sein: ein zufriedenes Grinsen oder traurig herabhängende Mundwinkel? Die Autofahrer können in diesen Tagen mit dem Fuß auf dem Gaspedal bestimmen, wie sie in zwei Leonberger Stadtteilen empfangen werden. Wer rast, stimmt den Smiley traurig, wer sich aber an die Geschwindigkeit hält, stimmt ihn heiter, oder das Gerät bedankt sich ganz höflich.

 

Die Stadt hat zwei Messgeräte für die Geschwindigkeit der Autos in Höfingen auf der Höhe Pforzheimer Straße/Hauffstraße und in Warmbronn im Bereich Büsnauer Straße/Lämmlestraße installiert.

Daten fließen in Statistik ein

„Die Geräte werden zunächst über einen längeren Zeitraum dort stehen, weil es sich um stark frequentierte Haupteinfallstraßen handelt und hier Erfahrungswerte gesammelt werden sollen“, erläutert die Stadtsprecherin Undine Thiel.

Die Geräte sind mit Solartechnik ausgestattet und können daher für einen langen Zeit an den Standorten bleiben. Die ermittelten Geschwindigkeiten werden ausgelesen und dann ausgewertet. Dies dient ausschließlich statistischen Zwecken.

Anders als bei einem stationären Blitzgerät wird selbst bei der Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit kein Ordnungswidrigkeits-Verfahren eingeleitet. Die Fahrer bekommen ihre Geschwindigkeiten angezeigt.

Doch ohne Folgen bleibt es nicht, wenn zu viele Verstöße gegen das Tempolimit ermittelt werden. „Dann reagieren wir umgehend und erfassen die Verkehrssünder mit mobilen Blitzgeräten, was Verwarnungsgelder nach sich ziehen wird“, sagt die Pressesprecherin. Weil die Tafeln keinen festen Standort haben, können sie auch an anderen Stellen in den Teilorten oder in der Kernstadt eingesetzt werden.

Feste Blitzer will Leonberg keine

Die Anzeigentafeln zu beschaffen, wurde bei der Haushaltsplanberatung im vergangenen Dezember im Gemeinderat diskutiert. Thema war, wie und an welchen Stellen man einschreiten könne, wenn es dauerhafte Probleme mit der Einhaltung der Tempolimits gibt.

Vor allem in den Stadtteilen werden immer wieder Stimmen laut, dass gerast werde. So verständigten sich Rat und Verwaltung darauf, zwei neue Geschwindigkeitsanzeigetafeln in Betracht zu ziehen. Für stationäre Blitzer, die zudem recht teuer sind, konnte sich niemand erwärmen.

In Leonberg gibt es nicht nur feste Rotlichtblitzer. Die Stadt hat im Ordnungsamt ein mobiles Blitzgerät, das beliebig eingesetzt werden kann. Im benachbarten Rutesheim setzt man dagegen auf eine feste Blitzsäule in der Ortsmitte, auf den mobilen Messwagen des Landratsamtes und zusätzlich auf zehn eigene Geschwindigkeitsanzeigetafeln, um Raser zu sensibilisieren.