Frühjahrskonzert des Musikvereins Stadtkapelle in der Stadthalle.

Leonberg - Im Juni vergangenen Jahres präsentierten die Musikvereine aus Asperg, Beilstein, Sachsenheim und Leonberg gemeinsam im Sachsenheimer Schlossgarten einen Strauß konzertanter Blasmusik. Dieses Projekt wurde am Samstagabend beim Frühjahrskonzert der Stadtkapelle in der Stadthalle fortgeführt. Dort traten die vier Orchester unter dem Motto „La Musica 2017“ mit akustischen Leckerbissen auf.

 

Zuvor, im ersten Teil des Konzerts, zeigten sich bei der harmonisch vielschichtigen „Generations Fanfare“ von Otto M. Schwarz sogleich die besonderen klanglichen Qualitäten der Stadtkapelle Leonberg. Anschließend präsentierten die Blockflötengruppe der Jugendmusikschule unter der Leitung von Margret Brokate sowie die Jugendgruppe der Stadtkapelle feinsinnige melodische Arrangements.

Besondere klangliche Qualitäten

„Hymne à la Musique“ von Serge Lancen und „Showdown for Band“ von Gilbert Tinner entführten das Publikum musikalisch in französische Gefilde. Der Dirigent Erwin Gutmann erreichte mit der Stadtkapelle auch bei den „Moravian Impressions“ von Pavel Stanek eine balladenhafte Atmosphäre, die der mährischen Landschaft huldigte. Ganz ungewöhnlich klang dann die Ouvertüre zu Mozarts Oper „Titus“ im Arrangement von Freek Mestrini. Hier wurde die musikalische Charakterzeichnung von Gutmann und der Stadtkapelle genau getroffen. Auch die kontrapunktischen Finessen blitzten bei den Bläsern leuchtkräftig hervor. „The Return!“ von Markus Götz erinnerte wiederholt an Elemente der Filmmusik. „Les Gendarmes de St. Tropez“ von Raymond Lefebvre im Arrangement von Tony Cheseaux brachten schließlich eine Wiederbegegnung mit der skurrilen Welt des Komikers Louis de Funès, der hier seine Polizisten zusammenpfiff.

Dirigenten am Ende vereint

Nach der Pause wurde dann das Projekt „La Musica 2017“ vorgestellt. Gleich bei „The Walled City Suite with Londonderry Air“ von Christoph Walter mit dem filigranen Flötensolo von Sonja Beck zeigte sich auf dem Podium eine kompakte Orchesterwucht. Bei „Oregon“ als musikalischer Eisenbahnreise übernahm dann Dieter Göttfert die musikalische Leitung, der die Orchester mit seinem ungestümen Temperament noch weiter anspornte.

Sehr gut gelangen außerdem „Selections from Les Miserables“ aus Claude-Michel Schönbergs gleichnamigem Musical. Dabei begeisterte vor allem das glockenhelle Trompetensolo. Dieter Göttfert hatte als Dirigent die Musiker hier voll im Griff. „A Leroy Anderson Portrait“ brachte im Arrangement von James Barnes Melodien von Leroy Anderson zu Gehör, die Gutmann mit den Orchestern wiederum einfühlsam herausarbeitete. Dabei wurde sogar das Uhrengeklingel in thematisch witziger Weise verarbeitet. Beim „Kaiserjäger“ vereinten sich die beiden Dirigenten schließlich auf dem Konzertpodium. Die abwechslungsreiche Gesamt-Moderation des Konzerts hatte Markus Benke von der Stadtkapelle Asperg übernommen.