Die Vermarktung der Grundstücke startet erst nach den Ferien. Doch schon jetzt haben sich einige Firmen bei Wirtschaftsförderer Benjamin Schweizer gemeldet. Denn die Möglichkeiten für hiesige Unternehmen, sich zu vergrößern, sind begrenzt.

Leonberg - Ganz schlicht in Weiß und Blau ist der Flyer gehalten, der nur den Titel „Vorabinformationen“ trägt. Die offizielle Vermarktung der Grundstücke im geplanten Gewerbegebiet „Längenbühl“ startet erst im September nach den Sommerferien. Doch schon jetzt haben viele Geschäftsleute beim Wirtschaftsförderer ihr Interesse für den Standort am Westanschluss kundgetan.

 

„Aus Leonberg haben sich etwa zehn Firmen gemeldet, von außerhalb waren es rund 25 Anfragen“, berichtet Benjamin Schweizer, der für die Vermarktung verantwortlich ist. Ernsthaft verhandelt wird aber erst im Herbst. Der Zeitpunkt sei jetzt günstig, die Konjunktur laufe gut und die Betriebe hätten hohe Eigenkapitalquoten, die sie gern investieren wollten.

Der Platz ist begrenzt

Doch nicht jeder wird am Ende auch zum Zuge kommen. Einerseits, weil bestimmte Nutzungsarten von vornherein ausgeschlossen wurden. Dazu gehören etwa Einzelhandel, Tankstellen, Glücksspiel und andere Vergnügungsstätten. Zum anderen auch, weil schlicht auch hier der Platz begrenzt ist. „Es gab eine Anfrage von einem Logistikunternehmen, das 35 000 der insgesamt 60 000 Quadratmeter haben wollte“, berichtet Schweizer. Das hätte der Stadt zwar rund 100 neue Arbeitsplätze gebracht, aber auch jede Menge Lastwagen-Verkehr. „Das haben wir abgelehnt, denn es bringt weder den Standort voran noch hätte ich das den hiesigen Betrieben erklären können“, sagt der Wirtschaftsförderer, der im Oktober vor zwei Jahren sein Amt angetreten hat.

Im Vergleich mit anderen Städten dieser Größe habe Leonberg relativ wenige Gewerbeflächen, liege dabei aber bei der Produktivität und Wertschöpfung weit vorn. Sprich: auf wenig Platz wird viel hergestellt beziehungsweise umgesetzt. Doch so manches Unternehmen ist an seine Raumgrenzen gestoßen. Doch auch die Klavierfabrik Pfeiffer etwa hat als einziges Unternehmen bereits öffentliches Interesse an einem neuen, kleineren Standort im Längenbühl verkündet. Für deren Sitz im Ramtel hat der Pumpen-Hersteller Lewa bereits Erweiterungsideen.

Hotel und Büros mit Blick ins Grüne

Für den Standort am Westanschluss hat der Wirtschaftsförderer einen bestimmten Branchenmix anvisiert, der sich auch in der geplanten Aufteilung des Gebietes widerspiegelt. So soll am nördlichen Ende, mit Blick ins Grüne, ein Komplex aus einem Hotel sowie Büro- und Konferenzräumen entstehen. „Für das Hotel gab es schon zwei Anfragen, aber bisher nur sehr unkonkret“, berichtet Benjamin Schweizer.

Im Westen ist eine Fläche mit größerem Parkplatz vorgesehen – dort verläuft eine oberirdische Starkstromleitung, unter der keine Gebäude gebaut werden dürfen. Hier könnte sich etwa ein Distributionsdienstleister ansiedeln, also ein Verteilzentrum für Waren etwa. Übrig sind dann noch fünf Abschnitte für verschiedene Branchen. Parallel zur Vermarktung soll eine eigene Internetseite erstellt werden, auf der die Flächen auch dreidimensional angesehen werden können. Bereits verkaufte Flächen sollen zudem im stadteigenen Kartendienst „Leomaps“ auf der Homepage der Stadt eingezeichnet werden. Wer letztlich den Zuschlag erhält, könnte schon nächstes Jahr im Herbst mit dem Bau beginnen. Im Februar 2016 soll mit der Erschließung begonnen werden. Dazu gehören auch Glasfaserkabel für schnelles Internet.