Ein neues Marschkostüm für die Prinzengarde, der 11. Geburtstag der Maskengruppe „Die Lewenbercher“ und die Inthronisation der neuen Prinzessin. Ihr Name ist Adelke die Erste, Hüterin der Löwenbande. Ihr fehlt ein echter Prinz.

Leonberg - Gleich dreifach Grund für kräftige „LE-0!“-Rufe haben die Engelberger bei ihrem Ordensfest am vergangenen Wochenende gehabt. Ein neues Marschkostüm für die Prinzengarde, der 11. Geburtstag der Maskengruppe „Die Lewenbercher“ und die Inthronisation der neuen Prinzessin.

 

Ihr Name ist Adelke die Erste, Hüterin der Löwenbande. Seit 2007 ist sie die Vize-Zunftmeisterin der Lewenbercher. Und sie ist die neue Prinzessin der Gesellschaft Engelberg. Zwei Seelen wohnen somit in ihrer Brust – und sie versucht den Spagat zwischen Hästrägern und dem klassischen Karneval rheinischer Art. Sie verbindet Häs und Prinzessinnenoutfit einfach in ihrem neuen Kostüm und ihrer dazu passenden Frisur. Links trägt sie ein traditionelles Prinzessin-nenkleid in Rot, die Haare sind schulter-lang und gelockt. Rechts hat sie das Häs der Lewenbercher in das Kleid integriert: Hellbraunes Teddyfell mit aufgenähten Löwentatzen. Dazu eine freche Kurzhaarfrisur.

„Zum Jubiläum wollten wir einfach etwas Besonderes machen“, sagt Adelke, die im echten Leben Elke Schleehuber heißt. „So kam zum 11. Geburtstag der Maskengruppe die Idee mit dem geteilten Kleid auf. Und es passt zu mir, es zeigt meine wilde Seite“, sagt sie und lacht.

Die Prinzessin hat keinen echten Prinzen

Und noch eine Besonderheit gibt es in dieser Saison: Da die Prinzessin Single ist, wird sie ohne echten Prinzen durch die Kampagne gehen. Nur symbolisch hat sie auf ihre Schulter eine kleine Löwenmaske aufgenäht, genannt „Prinz Leo I, der Anhängliche“. Er wird sie begleiten. Als erste Amtshandlung überreichte sie dem alten Prinzenpaar den neuen Jahresorden. Er zeigt den Lewenbercher Löwenkopf und kann praktischerweise als Flaschenöffner verwendet werden.

Dann folgt die Proklamation für den Rathaussturm am 9. März, wenn die Regierungsgewalt in Stadt und Rathaus zumindest bis Aschermittwoch an die Engelberger übergeht. „Alle drei Bürgermeister werden dann ihrer Posten enthoben und haben die Rathäuser wegen Einsturzgefahr langsam und bedächtig zu verlassen“, kündigt die neue Prinzessin an.

Unterdessen macht sich Unruhe im Saal breit. Immer mehr Mädchen in weißen Bademänteln tauchen auf. Sonja Bambey, Chefin der Geschäftsstelle klärt auf: „Da sind die neuen Marschkostüme drunter versteckt. Nicht einmal wir wissen, wie sie geworden sind“. Den Entwurf hatte sie zwar gesehen, aber die fertigen Kostüme sind auch für sie eine Überraschung.

Umso spannender die Enthüllung. Die Bühne taucht ein in Nebelschwaden, die Mädchen formieren sich. Als sich der Nebel lichtet, kommen die nagelneuen Kostüme zum Vorschein: Die goldene Schärpe fällt als erstes ins Auge, der schwarze Rock ist mit Goldstreifen dekoriert, die Jacke mit goldfarbenen Schulterpaspeln besetzt. Eine gelungene Kombination; Sonja Bambey und Präsident Harald Lutz sind mehr als zufrieden. Auch ein neuer Marschtanz ist extra einstudiert worden, den die Mädchen gekonnt aufs Parkett legen. Die Überraschung ist gelungen.

Harald Lutz bekommt einen Orden

Apropos Überraschung: Eine weitere gab es für Harald Lutz. Im zehnten Jahr seiner Präsidentschaft überreichte ihm die Vertreterin des Landesverbands Württembergischer Karnevalvereine, Maritta Frank-Kull, den Verdienstorden in Silber des Bundes Deutscher Karneval. Lutz ist seit 1986 bei der Gesellschaft Engelberg aktiv, seit 2004 Präsident.

Der Ordensabend ging bunt weiter mit Auftritten aller Garden, darunter auch der neue Showtanz der Kindergarde, mit Mädchen und Jungen zwischen drei und zehn Jahren. Unter dem Motto „Schule“ übten sie tänzerisch das Rechnen und hatten mit wehenden Zöpfen jede Menge Spaß dabei.