Der Angeklagte aus Renningen hat seine Lebensgefährtin schon öfter geschlagen. Jetzt steht er vor Gericht.

Leonberg - Wegen Körperverletzung und gefährlicher Körperverletzung ist ein Mann aus Renningen am Leonberger Amtsgericht zu einer Bewährungsstrafe von sieben Monaten verurteilt worden. Der 37-Jährige hatte mit einer Bratpfanne auf seine Lebensgefährtin eingeschlagen, bevor er ihr dann noch einen Faustschlag verpasste. Offenbar waren Beziehungsprobleme der Auslöser für den handfesten Streit.

 

Bei den beiden, die seit sieben Jahren ein Paar sind und ein gemeinsames Kind haben, kriselte es schon seit Langem. Immer wieder geriet der Angeklagte selbst wegen Nichtigkeiten in Rage und wurde auch handgreiflich. Einmal habe sich die 36-Jährige geweigert, seine Schmutzwäsche zu waschen, woraufhin er ihr aus Wut ins Gesicht geschlagen habe, schilderte sie vor Gericht. In der Folge erwirkte die Renningerin ein Annäherungsverbot gegen den rabiatenMann.

Sie flüchtet ins Schlafzimmer

Doch es dauerte nicht lange, bis sie ihm wieder verzieh. Dann im vergangenen März wiederholte sich das Szenario. Weil sie ihm damit drohte, sich mit dem Kind ins Ausland abzusetzen, platzte dem Renninger erneut der Kragen. Er packte sie an den Haaren und schlug mit einer Bratpfanne kräftig auf ihren Oberschenkel. Als die 36-Jährige den Mann daraufhin aufforderte, aus ihrer Wohnung auszuziehen, verpasste er ihr dann noch einen Faustschlag gegen den Kopf. Schließlich verbarrikadierte sie sich im Schlafzimmer und rief die Polizei.

Den Schlag mit der Faust versuchte die Frau übrigens in der Verhandlung herunterzuspielen, doch am Ende ließ sie ihrem Frust freien Lauf. Bis auf einen Bluterguss am Oberschenkel überstand sie den Angriff eigener Aussage nach aber ohne sichtbare Blessuren, sodass sich ein Arztbesuch für sie erübrigt habe. Der Angeklagte berief sich derweil mit Blick auf den Vorfall auf Erinnerungslücken. „Ich weiß nicht, was ich damals gemacht habe“, sagte der gelernte Gipser, der bei seiner Aussage zumindest gestand, die „Kontrolle verloren zu haben“.

„Sie haben sich in gewissen Situationen offensichtlich nicht im Griff“, befand die Amtsrichterin Sandra De Falco, die dem Mann neben 20 Stunden gemeinnütziger Arbeit auch einen Bewährungshelfer zur Seite stellte und ihn zu einem Anti-Aggressions-Training verpflichtete. Mit dem Strafmaß von sieben Monaten blieb sie übrigens unter der Forderung der Staatsanwältin, die für den Renninger – dieser trat bei der Verhandlung ohne Rechtsbeistand auf – eine Bewährungsstrafe von neun Monaten als angemessen erachtete. Am Ende warnte die Richterin den 37-Jährigen eindringlich: „Wenn es so weiter geht, kommen Sie ins Gefängnis.“

Schon vier einschlägige Verfahren

Und dies war nicht nur so daher gesagt. Denn der 37-Jährige saß nicht zum ersten Mal auf der Anklagebank und musste sich allein schon vier Mal wegen Körperverletzung verantworten. Der von der Richterin verlesene Auszug aus dem Bundeszentralregister zeigte auch, dass der Mann sich immer wieder Frauen gegenüber gewalttätig zeigte.

Denn wie die Mutter seiner Tochter musste auch seine frühere Freundin unter den ständigen Aggressionen leiden. Weil diese keine Lust auf Sex hatte, riss er ihr damals das Pyjama herunter und schlug ihr mit der flachen Hand auf den Oberschenkel. Kurze Zeit später fing er sie mit seinem Auto ab und verpasste ihr mitten auf der Straße einen Faustschlag ins Gesicht.

Übrigens: einen Schlussstrich möchten der Renninger und seine Lebensgefährtin trotz allem, was vorgefallen ist, nicht ziehen. Den beiden zufolge ist wieder alles im Lot, sie wollen jetzt sogar gemeinsam eine Firma gründen.