Weil des immer den falschen Weg anzeigt, soll das Navigationssystem jetzt ausgeschaltet werden.

Leonberg - Was das Navigationssystem anzeigt, gilt im Leonberger Dreieck nicht. Zum ersten Mal in Badern-Württemberg ist diese ausgesetzt. Das Regierungspräsidium Stuttgart hat in Abspreche mit der Verkehrspolizei ein neues Hinweisschild entworfen und aufstellen lassen. Der Grund sind die zahlreichen Unfälle, die sich in den letzten Wochen im Baustellenbereich ereignet haben.

 

„Das neue Schild ist kein offizielles Verkehrszeichen und auch kein Verbotsschild, es ist ein Hinweisschild, das die Autofahrer sensibiliseren soll“, sagte gestern Matthias Kreuzinger, vom Stuttgarter Regierungspräsidium. „Aufgestellt haben wir es, weil es hier deutlich mehr Unfälle als normal passieren und insbesondere beim Wechseln der Fahrspur““, sagte der Behördensprecher.

Wer gegenwärtig auf der A 8 von Rutesheim zum Leonberger Dreieck nur auf sein Navigationsgerät verlässt, der ist schlecht beraten. Wegen der Baustelle werden die Fahrbahnen nun anders geführt. Das ist allerdings nicht in den Programmen der Navigationsgeräte vorgesehen. Diese beharren bei ihren Anweisungen auf den eingespeicherten Daten. Vor allem die Autofahrer die weiter in Richtung München fahren wollen, werden durch die Stimme im Navi auf die linke Spur geleitet. Doch das entspricht nicht der ausgeschilderten Wegführung. Es führen weiterhin alle drei Spuren nach München.

Weil die Autofahrer sich mehr auf ihr Navi als auf die Schilder verlassen, ziehen täglich hunderte Auto- und Lastwagen-Fahrer im letzten Moment ihre Fahrzeuge nach links. Dabei ignorieren sie sogar die durchgezogene Linie. Unfälle oder Beinahe-Karambolagen sind deshalb auf der Tagesordnung.

Vor diesem Hintergrund hat nun das Stuttgarter Regierungspräsidium reagiert und das ungewöhnliche Navigationsverbot erlassen und auch entsprechend ausgeschildert. Daran halten müssen sich die Autofahrer noch voraussichtlich bis Ende September. So lange wird noch im Dreieck gebaut. Für rund 13 Millionen Euro erneuert der Bund im Dreieck und auf den zehn Kilometer der A 8 bis zu der Anschlussstelle Heimsheim den Flüster-Asphalt. Gebaut wird seit Anfang Mai. Gekracht hat es im Baustellenbereich bisher etwa 80 Mal.