Die Händler möchten eine neue Verbindung zum Marktplatz, vor allem, wenn das das neue Quartier auf der Layher-Brache bezogen ist. Auch der Bürgermeister Ulrich Vonderheid sieht dabei touristische Potenziale. .

Leonberg - Sind Sie schon einmal die Treppe von der Bahnhofstraße in die Altstadt hochgestiegen? Dann wissen Sie, was Sie geschafft haben. Der Weg ist steil, lang und kräftezehrend. Für Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, fällt dieser Zugangsweg in Richtung Markt im Grunde flach.

 

Dabei wird die Verbindung zwischen der hoch gelegenen Altstadt und der jetzigen Bausparkassen-Brache in absehbarer Zeit an großer Bedeutung gewinnen. Wie berichtet, soll dort ein komplett neues Stadtviertel entstehen. Das Besigheimer Wohnbau-Unternehmen Layher will auf insgesamt 22 105 Quadratmetern 16 Häuser mit 186 Wohnungen errichten. Das bedeutet einen Zuzug von rund 500 Menschen direkt ins Leonberger Zentrum.

„Umso wichtiger ist ein gute Verbindung von diesem neuen Wohnviertel zum Markt“, sagt Joachim Heller. Der Vorsitzende der Werbegemeinschaft „Faszination Altstadt“ weiß auch schon, wie das funktionieren könnte. Ein Aufzug innerhalb der Stadtmauer im Schlossgarten bringt die Fußgänger von der Bahnhofstraße zum Eingang des Pomeranzengartens. Von dort aus könnte eine stufenlose Rampe zur Zwerchstraße führen.

Die Treppe ist Heller zufolge völlig unzureichend

„Die bisherige Törlensweg-Staffel ist völlig unzureichend“, erklärt Heller. „Auswärtige Besucher finden sich dort nicht zurecht.“ Aber auch für Einheimische sei der Zugang über den Törlensweg nicht optimal, weil er einen Umweg darstelle.

„Mit dem neuen Stadtquartier auf dem Bausparkassen-Gelände, dem benachbarten Schulzentrum und letztlich auch dem Bahnhof gibt es drei Magneten, die von der Altstadt abgekoppelt sind“, argumentiert der Chef der Werbegemeinschaft. Letztlich seien Aufzüge in höher gelegene Viertel keine Besonderheit. Die Marburger Altstadt beispielsweise liegt auch auf einem Berg und ist durch einen Aufzug an die Unterstadt angebunden.

Im Rathaus ist die Idee eines Altstadt-Aufzugs noch kein offizielles Thema. Gleichwohl hält der Erste Bürgermeister Ulrich Vonderheid (CDU) die Vorstellung reizvoll: „Wenn das eine touristische Attraktion gibt, mit der jeder einmal gefahren sein muss, der nach Leonberg kommt, sollte man sich intensiver darüber unterhalten. Das hätte auf jeden Fall Charme.“

Vonderheid bringt Heidelberger Bergbahn ins Spiel

Beispielhaft nennt Vonderheid die Bergbahn in Heidelberg, die von der Stadt zum Schloss hoch führt. Für deren Nutzung müsse aber auch ein Obolus bezahlt werden. Die Finanzierung eines „normalen“ Aufzuges hält der Finanzdezernent allerdings für schwieriger.

Unterdessen laufen in der Altstadt die Planungen für die kommenden Aktionen auf Hochtouren. Am Samstag steigt in der Grabenstraße von 18.30 Uhr an die Beachparty (siege Artikel rechts).

Die nächste Großveranstaltung ist das Altstadtspektakel mit verkaufsoffenem Sonntag am 21. September. Die Geschäfte sind – nicht nur in der Altstadt, sondern auch in Eltingen und in der neuen Stadtmitte – ab dem Mittag geöffnet. Um 11 Uhr startet auf dem Marktplatz als besondere Attraktion die Oldtimer-Rallye „Leo Motor Classic“, bei der zahlreiche Schätze der Motorgeschichte zu bestaunen sind.

Im Oktober wird die Baustelle in der Grabenstraße erneut zur Bühne. Die „Faszination Altstadt“ lädt zu einem Candle-Light-Dinner ein, bei dem es bei Kerzenschein in der besonderen Baustellen-Atmosphäre richtig festlich wird.

Der Nikolausmarkt am ersten Adventswochenende ist auch nicht mehr so weit weg. Wenn am 29. und 30. November auf dem Markt Stände mit Leckereien und Geschenken locken, herrscht auf der Grabenstraße Normalverkehr. Zwei Wochen zuvor ist das Großprojekt vollendet worden.