Die Verdächtigen sollen für mindestens zehn Einbrüche verantwortlich sein. Der entscheidende Tipp für die Polizei kam aus Renningen.

Renningen/Leonberg - Fünf Kolumbianer mit mexikanischen Pässen kommen in ein asiatisches Restaurant: Was klingt wie der Anfang eines ganz schlechten Witzes, ist jedoch die Zusammenfassung einer Einbruchserie, die sich seit wenigstens Juli in Berlin und Baden-Württemberg – genau: in Leonberg, Renningen, Gerlingen und Sindelfingen im Landkreis Böblingen und Ludwigsburg – abgespielt hat. In zehn Fällen, soweit bekannt, ist die Bande speziell in asiatische Gaststätten eingebrochen und hat dabei um die 10 000 Euro erbeutet, berichtet die Polizei. 30 weitere Fälle, in denen die bislang unbekannten Täter auf die gleiche Weise vorgegangen sind, werden jetzt dahingehend untersucht, ob die Gruppe auch dafür verantwortlich ist.

 

Vier der Verdächtigen hat die Polizei inzwischen festgenommen, identifiziert sind alle fünf. „Damit ist der Ermittlungsgruppe Wohnungseinbruch des Polizeipräsidiums Ludwigsburg in Zusammenarbeit mit der Polizei Berlin ein bedeutender Ermittlungserfolg gelungen“, heißt es einer Mitteilung. Fraglich ist derweil, ob es sich bei den Fünfen tatsächlich um Kolumbianer handelt. „Sie sagen, sie sind Kolumbianer“, sagt Stephan Widmann, Sprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg. „Aber ihre Papiere sind mexikanisch und offenkundig gefälscht.“

Entscheidender Tipp kommt aus Renningen

Das Vorgehen der Bande war immer das Gleiche: In wechselnder Besetzung mieteten sie Autos in Deutschland, aber auch im benachbarten Ausland an und brachen dann in asiatische Lokale ein. Warum gerade asiatisch? „Weil sie dort vor Ort mehr Geld vermuteten“, erklärt Stephan Widmann weiter. Einen entscheidenden Hinweis brachte ein aufmerksamer Anwohner aus Renningen, der am 21. Juli einen Einbruch meldete und sich das Kennzeichen eines verdächtigen Wagens notierte. Das brachte die Beamten auf die Spur eines 32-Jährigen, der das Auto mithilfe eines gefälschten Ausweises angemietet hatte.

Die weiteren Ermittlungen führten sie zu den anderen vier Tatverdächtigen, zwei Frauen und zwei Männer im Alter zwischen 33 und 46 Jahren, die sich zu der Zeit in Berlin befanden. Dort wurden sie von einem Einsatzkommando festgenommen und befinden sich seither in Untersuchungshaft. Der 32-Jährige ist noch auf freiem Fuß. Die Ermittlungen dauern noch an, zuständig für den Fall ist die Staatsanwaltschaft in Stuttgart.