Wie geht es mit dem Sport in Leonberg weiter? Bei dieser Thematik gibt es unter den Kommunalpolitikern viele Ansichten. Und jede Menge offene Fragen. Erst wenn die beantwortet sind, das wird in einer Gemeinderatsdebatte über die sportpolitischen Ziele deutlich, lässt sich ein klarer Plan erstellen.

Leonberg - Wie geht es mit dem Sport in Leonberg weiter? Bei dieser Thematik gibt es unter den Kommunalpolitikern viele Ansichten. Und jede Menge offene Fragen. Erst wenn die beantwortet sind, das wird in einer Gemeinderatsdebatte über die sportpolitischen Ziele deutlich, lässt sich ein klarer Plan erstellen.

 

Den fordert die SPD schon seit Langem. Eine konkrete Analyse, welche Hallen und Plätze es im gesamten Stadtgebiet gibt, so sagt der stellvertretende Fraktionschef Ottmar Pfitzenmaier, ist die Grundlage für eine Planung, die von Bestand sein soll.

Die Fusion ist immer noch Thema

Doch die vor einem Jahr geplatzte Fusion des TSV Eltingen und der TSG Leonberg macht eine solche Bestandsaufnahme ungleich schwerer. Die dringend notwendige Generalsanierung der Jahnsporthalle der TSG an der Strohgäustraße wäre wahrscheinlich überflüssig, würde ein Zusammengehen der beiden größten Leonberger Vereine doch noch gelingen. Auch über die Umwandlung des Wiesenplatzes des TSV Eltingen in einen Kunstrasenplatz müsste dann wohl neu nachgedacht werden. Doch nicht nur bei den beiden innerstädtischen Vereinen gibt es Bedarf.

Das Vereinsheim der Schützengilde Höfingen soll umgebaut, die Schießbahnen verlegt werden. Im kommenden Jahr steht die Sanierung der Reithallendächer und der Stallungen beim Reit- und Fahrverein an.

Und der TSV Höfingen soll statt seines Hartplatzes in zwei Jahren ein Kunstrasenfeld bekommen, das wiederum durch die Lage im Glemstal vor Hochwasser geschützt werden muss. Ein Kunstrasenplatz beim SV Gebersheim steht frühestens in fünf Jahren auf der Tagesordnung.

Doch das sind nicht die einzigen Investitionen, die den städtischen Haushalt in den kommenden Jahren nicht unerheblich belasten werden. Die Sanierung des Leobades steht 2018 an. Die Strohgäuhalle und die Steigwaldhalle sollen bis 2020 renoviert werden.

Skater bekommen einen neuen Platz

Die Skater-Anlage im Stadtpark wird spätestens 2019 wegfallen, wenn dort, wie berichtet, Sozialwohnungen entstehen. Für sie soll es auf jeden Fall einen neuen Standort geben. Zudem wird immer wieder über das Reiterstadion nachgedacht. Die Fläche zwischen Steinstraße und Fichtestraße liegt jenseits des Pferdemarktes praktisch brach. Ein Beachvolleyball-Feld wäre hier eine Option.

Überhaupt: die sogenannten Trendsportarten. Sie wechseln fast so schnell wie die Mode. So hat Jutta Metz von den Freien Wählern nicht unrecht, wenn sie befürchtet, dass ein fester Sportentwicklungsplan der Zeit immer hinterherhinken würde.

Außerdem will sich die Stadt um sportliche Aktivitäten jenseits der Vereine kümmern. Dabei gleichzeitig Ausländer integrieren. Kinderfreundlich muss die „Sportstadt Leonberg“ ebenfalls sein. Und an die Alten wird auch gedacht: „Die Folgen der demografischen Entwicklung erkennen, auswerten, nutzen und in Maßnahmen umsetzen“, heißt das im Amtsdeutsch.

„Zu unkonret“?

Der Grünen-Fraktionschef Bernd Murschel dürfte wohl einigen aus dem Herzen sprechen, wenn er die „sportpolitischen Ziele“ als „zu unkonkret“ bezeichnet und „mehr Futter“ verlangt. So räumt selbst der OB ein, dass angesichts der vielen Trends Prognosen „äußerst schwierig“ sind .

Wohl weniger aus tiefer Überzeugung, sondern damit es irgendwie weitergeht, beschließt der Gemeinderat das Thesenpapier. Einige Sozialdemokraten bleiben sich treu und enthalten sich. Die Vereine können also auf neue Plätze und sanierte Hallen hoffen. Und die Fusionsfrage ist irgendwann auch noch zu klären.