Am Leonberger Bahnhof steht jetzt eine Ladestation für Elektro-Fahrräder. Diese kann jeder benutzen. Rüdiger Beising (links) und Dominik Sacher haben sie bereits freigeschaltet.

Leonberg - Das ist erst der Anfang“, hat Rüdiger Beising, der Sprecher des Energiekreises der Lokalen Agenda Leonberg, gestern gesagt. Gemeinsam mit Helmut Uebel, der sich ebenfalls im Energiekreis engagiert, hat er eine Stromtankstelle für E-Bikes in Betrieb genommen.

 

Der Energiekreis hat sie dem Brauhaus Sacher gestiftet. Das Gerät wurde am Biergarten beim Bahnhof montiert. Die Radfahrer, die mit einem E-Bike unterwegs sind, können mithilfe einer Codekarte das Gerät öffnen und mit ihrem Ladegerät den erschöpften Akku anschließen. „Das eigene Ladegerät ist notwendig, weil die Anschlüsse leider noch nicht standardisiert sind“, bemängelt Helmut Uebel.

„Die fünf Cent können wir schon verkraften“

„Die notwendige Codekarte gibt es an unserer Theke in der Brauerei“, sagt Dominik Sacher. Er habe gern den Platz zur Verfügung gestellt, denn er unterstütze diese fortschrittliche Technologie. Zudem sei er offen für die Idee, mehr Menschen dazu zu bringen, auf das Fahrrad umzusteigen. „Die fünf Cent, die der Stromverbrauch für eine Akku-Ladung kostet, könne wir schon verkraften“, scherzte Sacher gestern. Zudem könnten die Radfahrer, die Zeit bis der Akku wieder voll ist, nutzen, um sich selbst zu stärken. Vor allem am Wochenende sei auf dem benachbarten Glemsmühlen-Radweg viel los, weiß Sacher.

„Jede Fahrt mit dem Fahrrad ist ein Beitrag zum Schutz des Klimas und der Umwelt“, erläuterte Beising die Beweggründe des Energiekreises, diese Stromtankstelle zu stiften. Die Elektromobilität zu fördern, sei letztendlich auch eines der Ziele des Energiekreises mit seinen rund 20 Mitgliedern, die Vorträge, Ausfahrten und regelmäßig Beratungen zu energetischen Themen veranstalten.

Eineinhalb Stunden für 50 Prozent

Bekommen hat der Energiekreis das Akku-Ladegerät für die E-Bikes vom Energieversorger EnBW. „Wir haben es bereits im vergangenen Sommer während der Energie-Ausstellung im Engelbergturm erfolgreich getestet“, sagte der Sprecher des Energiekreises. Ein völlig leerer Akku habe nach etwa 1,5 Stunden wieder 50 Prozent seiner Leistung getankt. Eine weitere Ladestation hat der Erste Bürgermeister Ulrich Vonderheid bekommen – diese soll am Alten Rathaus am Marktplatz montiert werden. „Weitere Ladestationen für E-Bikes, aber auch für Elektro-Automobile sind am neuen Rathaus, aber auch am Parkhaus am S-Bahnhof nach seiner Sanierung, vorgesehen“, weiß Rüdiger Beising.

„Wir begrüßen natürlich jede Aktion, die Menschen dazu bringt, aufs Fahrrad umzusteigen, obwohl wir von der Topografie her ja nicht gerade begünstigt sind“, sagte Andrea Wexel. Sie ist beim Planungsamt der Stadt unter anderem für das Radverkehrskonzept zuständig. Die Aktion des Energiekreises füge sich nahtlos in die Veranstaltungen anlässlich der Kampagne „Radstadt Leonberg“ ein. „Dabei geht es um möglichst viele und unterschiedliche Aktionen, um viele Zielgruppen anzusprechen“, sagte Andrea Wexel.