2018 werde die letzte Rate für Stuttgart 21 fließen, glauben die Flughafenchefs. Das wäre gut so, kommentiert Josef Schunder. Der Flughafen habe noch genug eigene Projekte zu finanzieren.

Stuttgart - Die Flughafenchefs sind treue Freunde des Bahnprojektes Stuttgart 21, schließlich erwarten sie sich durch den Bahnanschluss langfristig ja auch eine Million Fluggäste mehr pro Jahr. Aber auch Georg Fundel und Walter Schoefer atmen auf, weil sie so langsam Licht am Ende des Tunnels zu sehen glauben: Das Ende der Mitfinanzierung rücke näher.

 

2017 und 2018, da besteht kein Zweifel, wird das Bahnprojekt noch einmal gut und gern 55 Millionen Euro pro Jahr aus der Flughafenkasse verschlingen und den eigentlich profitablen Flughafen deutlich in die roten Zahlen bringen. Dann aber soll die 2009 eingegangene Verpflichtung abgearbeitet sein. Wenn die Flughafengesellschaft nicht noch mal herangezogen wird, könnte sie mit Erlaubnis der Gesellschafter wieder über ihre kompletten Gewinne verfügen. Und das ist gut so, denn es gibt – Stichwort neuer Terminal 4 – durchaus noch kostspielige eigene Projekte. Die schwierigen Bauarbeiten am Flughafen für neue Gleise, Bahnsteige und Bahnhofsgebäude aber gehen erst richtig los.

Flughafen-GmbH gut aufgestellt

Walter Schoefer weiß genau, dass das „noch ein langer Weg wird“. Seinem Kollegen Georg Fundel bleibt die letzte Etappe dieser Durststrecke erspart, da er am Monatsende geht und – möglicherweise erst im Herbst – durch die bisherige Bahnmanagerin Arina Freitag ersetzt wird.

Finanziell steht die Flughafengesellschaft nicht zuletzt wegen eigener Immobilienentwicklungen gut da. Und das ist das Verdienst des bisherigen Gespanns, das nicht immer reibungslos arbeitete, aber sich erfolgreich zusammenraufte. An schnell wechselnden Herausforderungen in der Luftfahrtbranche mangelte es nicht. Das wird auch so bleiben.

Josef.Schunder@stzn.de